NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat nun doch einen freundlichen Handelsstart am Freitag hingelegt. Vorbörslich hatte es danach nicht unbedingt ausgesehen, denn zwischenzeitliche Aufschläge am Terminmarkt wurden abgegeben. Gebremst wird der Aktienmarkt durch steigende Zinsen am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt um knapp vier Basispunkte auf 1,68 Prozent und marschiert damit wieder Richtung Jahreshoch. Anleger setzen wieder verstärkt auf Konjunkturaufschwung. Jüngste Daten stützen diese Sicht - allerdings nicht die US-Konsumausgaben, die im Februar leicht gesunken, sind. Sie dürften aber mit dem Eintreffen der Konjunkturpakete wieder steigen. Die Einkommen sanken indes stark.

Die positiven Konjunktureinschätzungen belasten den Rentenmarkt und die damit einhergehenden Inflationssorgen befeuern die Renditen zusätzlich. Im frühen Handel steigt der Dow-Jones-Index um 0,4 Prozent auf 32.745 Punkte, der S&P-500 legt um ebenfalls 0,4 Prozent zu. Der technologielastige Nasdaq-Composite verbucht trotz anziehender Marktzinsen einen Aufschlag von 0,5 Prozent. Hier sehen Händler im Verlauf Korrekturgefahr.

Die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zu den Beziehungen zu China werden mittlerweile nicht mehr ganz so positiv interpretiert. Biden erklärte, er wünsche keine "Konfrontation" mit China. Es werde aber einen "scharfen Wettbewerb" geben. Auch würden die USA "darauf bestehen, dass China internationales Recht respektiert, gerechten Wettbewerb, gerechte Praktiken, gerechten Handel". Zwar werde es eine scharfe Konfrontation wohl eher nicht geben, aber unbelastet dürften die Beziehungen und damit der Handel auch nicht werden, heißt es von Marktteilnehmern.


   Analysten bleiben positiv gestimmt für US-Aktien 

"Im Allgemeinen sehen die Dinge ziemlich gut aus, aber es ist ein sehr instabiles Umfeld", sagt Investmentstrategin Suzanne Hutchins von Newton Investment Management. Die Expertin sieht in dem zu erwartenden Konjunkturboom weiterhin Treibstoff für den Aktienmarkt.

Der Aktienkurs von Blink Charging fällt um 0,3 Prozent. Der Anbieter von Ladestationen für Elektroautos hat im vierten Quartal zwar einen höheren Umsatz als erwartet vermeldet, jedoch lag auch der Nettoverlust über den Erwartungen. Progress Software steigen um 5,4 Prozent. Das Software-Unternehmen hat für das erste Geschäftsquartal einen Gewinnrückgang trotz gestiegener Umsätze vermeldet, der Jahresausblick wurde jedoch angehoben.

Vuzix brechen um 13,1 Prozent ein, nachdem das Technologieunternehmen die Ausgabe neuer Aktien angekündigt hat. Science Applications International stürzen um 15,8 Prozent ab. Der Anbieter von Informations-Dienstleistungen hat im vierten Quartal einen höheren Nettogewinn erzielt, verfehlte aber beim Ausblick die Markterwartungen.

Am Devisenmarkt bewegt sich der Dollar kaum - trotz steigender Marktzinsen. Das Aufwärtspotenzial des Greenbacks dürfte schwinden, nachdem er am Vortag gegenüber einem Währungskorb auf ein Viermonatshoch gestiegen sei, so die Unicredit. "Die meisten Faktoren, die hinter der erneuten Dollar-Stärke stehen, vom starken Wachstum, das durch den massiven Konjunkturplan begünstigt wird, bis hin zum Anstieg der langfristigen US-Renditen, sind bereits ausreichend eingepreist und werden dem Dollar daher wahrscheinlich keine zusätzliche Unterstützung in der bisher aufgetretenen Größenordnung bieten", so die Bank.

Die Erdölpreise bleiben auf Tagessicht hochvolatil. Nach der Vortagestalfahrt erholen sich die Preise nun wieder etwas. Der Markt tue sich aktuell schwer, anhand der Schlagzeilen um die Blockade des Suez-Kanals und die Konjunkturdaten die richtigen Schlüsse zu ziehen, heißt es.


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INDEX                 zuletzt      +/- %     absolut     +/- % YTD 
DJIA                32.745,25       0,39      125,77          6,99 
S&P-500              3.926,66       0,44       17,14          4,54 
Nasdaq-Comp.        13.036,65       0,45       58,97          1,15 
Nasdaq-100          12.837,74       0,45       57,23         -0,39 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,14        0,4        0,14           2,7 
5 Jahre                  0,86        2,6        0,83          50,0 
7 Jahre                  1,33        4,5        1,28          67,8 
10 Jahre                 1,68        3,9        1,64          75,8 
30 Jahre                 2,39        2,6        2,36          73,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %    Fr, 8:22  Do,18:51 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1786     +0,11%      1,1784        1,1774   -3,5% 
EUR/JPY                129,38     +0,67%      128,72        128,51   +2,6% 
EUR/CHF                1,1094     +0,28%      1,1080        1,1058   +2,6% 
EUR/GBP                0,8545     -0,28%      0,8567        0,8568   -4,3% 
USD/JPY                109,78     +0,56%      109,27        109,14   +6,3% 
GBP/USD                1,3795     +0,40%      1,3754        1,3741   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,5387     -0,15%      6,5422        6,5488   +0,6% 
Bitcoin 
BTC/USD             53.234,00     +2,91%   52.546,50     51.636,75  +83,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               60,65      58,56       +3,6%          2,09  +24,6% 
Brent/ICE               64,06      61,95       +3,4%          2,11  +23,9% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.726,90   1.727,99       -0,1%         -1,09   -9,0% 
Silber (Spot)           25,01      25,13       -0,5%         -0,12   -5,2% 
Platin (Spot)        1.162,55   1.153,50       +0,8%         +9,05   +8,6% 
Kupfer-Future            4,05       3,98       +1,8%         +0,07  +15,0% 
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March 26, 2021 10:06 ET (14:06 GMT)