"Der bei weitem wertvollste Teil dieses Geschäfts sind die Daten", sagte Blackstone-Manager Tony James am Donnerstagabend vor Analysten. Die Leute dächten bei Reuters zwar vor allem an die Terminals mit Finanzmarktdaten und Nachrichten, die von Bankern, Analysten und Investoren genutzt werden. "Aber dort liegt nicht die Zukunft dieser Firma." Der Finanzinvestor Blackstone hatte am Mittwoch die Übernahme von 55 Prozent an der Thomson-Reuters-Sparte Financial & Risk (F&R) für 17 Milliarden Dollar verkündet.

Der für die Transaktion verantwortliche Blackstone-Manager Martin Brand betonte dagegen, der neue Eigentümer wolle alle Teile des Geschäfts voranbringen, einschließlich des "Eikon"-Terminals, das als Flaggschiff gilt. Das Daten-Geschäft wachse zwar schneller, sagte Brand der Nachrichtenagentur Reuters. "Wir sind gleichzeitig fest entschlossen, beträchtlich in Eikon zu investieren, und sehen das als aufregendes Geschäft."

Die Nachrichtenagentur bleibt vollständig Teil von Thomson Reuters, soll aber weiter Nachrichten an die abgespaltene Sparte liefern. Deren größtenteils schuldenfinanzierte Übernahme ist die größte durch einen Finanzinvestor seit der Finanzmarktkrise 2007/08. Blackstone-Manager James sagte, derart große Zukäufe blieben die Ausnahme. "Ich glaube, dass es einige andere große Deals geben wird, aber ich glaube nicht an eine Welle."

Im vierten Quartal steigerte Blackstone den wirtschaftlichen Gewinn - einschließlich der Wertzuwächse seiner Beteiligungen - auf 850 (Vorjahr: 811) Millionen Dollar. Der US-Finanzinvestor verwaltet inzwischen 434 Milliarden Dollar, so viel wie nie. Im vergangenen Jahr seien Blackstone 108 Milliarden Dollar Kapital zugeflossen, man habe 50 Milliarden Dollar investiert und mehr als 55 Milliarden aus dem Verkauf von Unternehmen an die Anleger ausgeschüttet - "alles Rekorde für die Firma", bilanzierte Vorstandschef Stephen Schwarzman.

Unternehmen in diesem Artikel : Blackstone Group LP, Thomson Reuters Corp