NEW YORK (Dow Jones)--Kaum verändert dürfte die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel starten. Nach den Verlusten am Montag und der kräftigen Erholung am Vortag dürfte nun etwas Ruhe am Markt einkehren, heißt es mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage. Die Umsätze dürften deutlicher zurückgehen. Der Future auf den S&P-500 reduziert sich aktuell um 0,2 Prozent.

Die Blicke sind weiterhin auf die Entwicklungen rund um die hochansteckende Omikron-Variante gerichtet. Da diese nun die dominierende Mutante in den USA stellt, hat US-Präsident Joe Biden am Vortag neue Maßnahmen angekündigt. Dabei sollen neben weiteren Impfungen und Booster-Impfungen auch Schnelltests eine entscheidende Rolle spielen. Die Lage sei allerdings nicht vergleichbar mit März 2020, als die USA mit voller Wucht von der ersten Corona-Welle getroffen worden waren.

"Marktteilnehmer glauben, dass die Folgen der neuen Corona-Welle von kurzer Dauer sein und der US-Wirtschaft weniger schaden werden. Das liegt daran, dass die Unternehmensbilanzen solide sind und Anleger glauben, dass die USA diese Phase unbeschadet überstehen werden", so Naeem Aslam, Marktanalyst bei AvaTrade. Experten in Südafrika haben erklärt, dass ein deutlicher Rückgang neuer Covid-19-Fälle in jüngster Zeit darauf hindeuten könnte, dass die durch Omikron ausgelöste Welle ihren Höhepunkt überschritten habe. Das bedeute nicht, dass die Wellen in anderen Ländern diesem Muster folgen würden, heißt es weiter.

Keine Impulse liefern bislang die US-Konjunkturdaten. So ist die US-Wirtschaft im dritten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet, wie aus der dritten Lesung hervorging. Zudem hat sich die Wirtschaftsaktivität in den USA im November mit etwas geringerem Tempo als zuvor beschleunigt. Nach der Handelseröffnung folgt der Index des Verbrauchervertrauens für Dezember, der auf mehr Interesse stoßen dürfte. Hier wird mit einem leichten Anstieg gerechnet.


   Blackberry mit Abgaben nach Zahlen 

Bei den Einzelwerten geht es für die Blackberry-Aktie vorbörslich um 2,2 Prozent nach unten. Das kanadische Software-Unternehmen setzte zwar weniger um als im Vorjahr, aber der Umsatzrückgang fiel nicht so stark wie befürchtet aus. Zudem zeigte sich der bereinigte Gewinn besser als von den Analysten erwartet. Die Aktie liegt seit Jahresbeginn rund 40 Prozent im Plus.

AAR rutschen nach Vorlage von Quartalszahlen um 4,3 Prozent ab. So hatte der Dienstleister der Luftfahrtindustrie einen geringer als erwartet ausgefallen Umsatz und bereinigten Gewinn bekannt gegeben, obgleich AAR betonte, mittlerweile mehr umzusetzen als vor der Pandemie. Jedoch verlaufe die Geschäftserholung ungleichmäßig.

Für die Tesla-Aktie geht es um 3,5 Prozent aufwärts. Tesla-Chef Elon Musk hat nach eigenen Aussagen "genug Aktien" verkauft zur Verwirklichung seines Plans, 10 Prozent seiner Aktien am E-Autobauer zu veräußern. Musk hatte Anfang November über ein Votum auf der Social-Media-Plattform Twitter über den Verkauf abstimmen lassen.


   Wenig Bewegung bei Ölpreisen und Dollar 

Von einem ruhigen Handel sprechen Teilnehmer am Ölmarkt. Wenig Impulse setzen die jüngsten US-Öllagerdaten. Diese sind in der zurückliegenden Woche um 3,7 Millionen Barrel zurückgegangen, wie das private American Petroleum Institute (API) vermeldete. Nun wird auf die offiziellen Daten am Nachmittag gewartet. Hier prognostizieren Volkswirte beim Rohöl eine Abnahme von 2,6 Millionen Barrel.

Wenig Bewegung auch am Devisenmarkt. Der Dollar-Index gibt aktuell leicht nach, der Euro notiert weiter um die Marke von 1,13 Dollar. Das Währungspaar Euro/Dollar dürfte sich über Weihnachten weiterhin auf dem aktuellen Niveau bewegen, auch wenn der Dollar tendenziell weiter zur Schwäche neigen dürfte, erwartet die ING. Der Dollar tendiere normalerweise um Weihnachten schwächer, da US-Unternehmen vor dem Jahresende aus steuerlichen Gründen Geld ins Ausland verlagern, so die Analysten. Dies sollte jedoch durch die jüngst von der US-Notenbank signalisierten früheren Zinserhöhungen und die Zuflüsse aus sicheren Häfen ausgeglichen werden.

Am US-Anleihemarkt bauen die Renditen ihre Vortagesgewinne noch leicht aus. Der Goldpreis zeigt sich wenig verändert knapp unter der Marke von 1.800 Dollar je Feinunze.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT  Rendite VT     +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,67        1,7        0,65          55,4 
5 Jahre                  1,23        0,8        1,22          86,5 
7 Jahre                  1,39        0,9        1,38          74,4 
10 Jahre                 1,47        0,9        1,46          55,1 
30 Jahre                 1,87        0,8        1,86          22,2 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi., 8:09h  Di,17:01 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1306      +0,2%      1,1269        1,1262   -7,4% 
EUR/JPY                129,14      +0,3%      128,67        128,51   +2,4% 
EUR/CHF                1,0431      +0,1%      1,0419        1,0421   -3,5% 
EUR/GBP                0,8491      -0,2%      0,8507        0,8512   -4,9% 
USD/JPY                114,23      +0,1%      114,17        114,09  +10,6% 
GBP/USD                1,3316      +0,4%      1,3249        1,3232   -2,6% 
USD/CNH (Offshore)     6,3781      +0,0%      6,3768        6,3809   -1,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             48.504,12      -1,6%   49.131,64     48.384,23  +67,0% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.       +/- %       +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               71,19      71,12       +0,1%          0,07  +50,4% 
Brent/ICE               73,83      73,98       -0,2%         -0,15  +46,6% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag       +/- %       +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.791,55   1.789,32       +0,1%         +2,23   -5,6% 
Silber (Spot)           22,60      22,53       +0,3%         +0,08  -14,4% 
Platin (Spot)          942,75     937,83       +0,5%         +4,92  -11,9% 
Kupfer-Future            4,38       4,35       +0,7%         +0,03  +24,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/err

(END) Dow Jones Newswires

December 22, 2021 08:53 ET (13:53 GMT)