Nach verschiedenen mehr oder weniger unsicheren Versuchen der Neuerfindung, unter anderem finanziert durch die Monetarisierung seines Patentportfolios, hat sich das kanadische Unternehmen auf zwei Segmente konzentriert: seine QNX-Software einerseits und seine Aktivitäten zur Kommunikationssicherung andererseits.

Wie MarketScreener schon länger in dieser Spalte vermutete, endeten die Bestrebungen des ehemaligen CEO John Chen, im Bereich der Cybersicherheit Fuß zu fassen, in einem herben Misserfolg.

Vor einigen Monaten wurde Cylance von BlackBerry für 160 Millionen Dollar verkauft, was neunmal weniger ist als der Betrag, den Chen fünf Jahre zuvor für den Kauf bezahlt hatte. Cylance, das nie die Gewinnschwelle erreichte, wies im Jahr 2024 noch immer einen Verlust von 50 Millionen Dollar aus.

Diese Episode ist nun abgeschlossen, und der Fokus liegt anderswo. Zunächst auf QNX. Das Betriebssystem, das drei Viertel seines Umsatzes im Automobilsektor erzielt, verzeichnete in den letzten zwölf Monaten einen Umsatz von 236 Millionen Dollar, verglichen mit 215 und 206 Millionen Dollar in den beiden Vorjahren.

Das Wachstum ist also bescheiden, aber das Segment ist profitabel mit einer EBITDA-Marge von fast 20%. Der Auftragsbestand hat sich in vier Jahren verdoppelt und repräsentiert nun mehr als drei Jahresumsätze. Das Management erwartet eine Expansion im Einklang mit dem Rhythmus der vorherigen Jahre – das heißt, konstant, aber bescheiden.

Das Segment für gesicherte Kommunikation verzeichnete in den letzten zwölf Monaten einen Umsatz von 273 Millionen Dollar, verglichen mit 284 Millionen Dollar im Vorjahr. Die EBITDA-Marge verbessert sich deutlich, aber der Umsatzrückgang setzt sich fort und das Management erwartet keine Trendwende in den nächsten zwölf Monaten.

Das Lizenzsegment zeigt, wie erwartet, einen starken Umsatzrückgang nach der außergewöhnlichen Transaktion des letzten Jahres. Sein Umsatz liegt bei 26 Millionen Dollar, verglichen mit 260 Millionen zuvor. Auch hier sollte es in den nächsten zwölf Monaten keine Trendwende geben.

BlackBerry rechnet mit einem konsolidierten Umsatz von 500 bis 540 Millionen Dollar für das beginnende Geschäftsjahr. Mit dem Verkauf von Cylance sollte das Betriebsergebnis nun ausgeglichen sein oder sogar leicht positiv.

Mit einer Marktkapitalisierung von 2 Milliarden Dollar und einer soliden Bilanz wird das kanadische Unternehmen derzeit mit dem Vierfachen seines Umsatzes bewertet. Die Marktposition scheint auf den ersten Blick eher neutral zu sein.

Die treuen Aktionäre setzen vor allem auf die Entwicklungsperspektiven von QNX. Sie werden daher darauf achten müssen, dass das Segment für gesicherte Kommunikationsaktivitäten nicht wie Schnee in der Sonne schmilzt.