Endgültige Ausserbetriebnahme des Kernkraftwerks Mühleberg

BKW erreicht Meilenstein gemäss Zeitplan

Bern, 16. September 2020

Im Reaktorgebäude des Kernkraftwerks Mühleberg (KKM) sind die Arbeiten für die unabhängige Kühlung des Brennelementlagerbeckens abgeschlossen. Die Betriebsbewilligung ist erloschen und das KKM gilt als endgültig ausser Betrieb genommen. Die weiteren Arbeiten laufen nun gemäss Stilllegungsverfügung. Mit dem Beginn der Stilllegungsphase 1 hat die BKW einen weiteren Meilenstein termingerecht erreicht.

Die Arbeiten für die unabhängige Kühlung des Brennelementlagerbeckens sind abgeschlossen.

Das Kernkraftwerk Mühleberg hat sämtliche Voraussetzungen für die endgültige Ausserbetriebnahme der Anlage sowie für den Übergang in die Stilllegungsphase 1 erfüllt. Dies hat die Aufsichtsbehörde, das Eidgenössische Nuklearsicherheitsinspektorat ENSI, nach der Prüfung der eingereichten Unterlagen sowie einer Inspektion im KKM bestätigt.

Das Projekt Stilllegung ist somit weiterhin auf Kurs: Dieser Meilenstein wurde plangemäss rund neun Monate nach der endgültigen Einstellung des Leistungsbetriebs vom 20. Dezember 2020 erreicht. Die Corona-Pandemie hatte bisher keinen Einfluss auf den Terminplan. Wie alle Kernkraftwerke in der Schweiz verfügt das KKM über ein Pandemiekonzept und war somit gut auf die unerwartete Situation vorbereitet.

Arbeiten im Reaktorgebäude

In den letzten Monaten sind im Reaktorgebäude neben den Massnahmen zur Implementierung der unabhängigen Kühlung des Brennelementlagerbeckens weitere Arbeiten vorangetrieben worden.

Im Reaktorgebäude wurden der Deckel des Sicherheitsbehälters und die Isolierhaube des Reaktordruckbehälters zerlegt. Beides sind Verschlüsse von Gefässen, die den Reaktor umgeben. Ausserdem wurden die Steuerstäbe, mit denen während des Betriebs die Leistung des Reaktors gesteuert wurde, sowie deren Antriebe ausgebaut.

Ein KKM-Mitarbeitender beim Ausbau der Steuerstabantriebe.

Derzeit ist der Aufbau von Einrichtungen im Gang, mithilfe derer später die Kerneinbauten zerlegt werden. Dazu gehören beispielsweise Hebebühnen und Kräne. Die Kerneinbauten sind Anlagenteile im Innern des Reaktors. Ihre Zerlegung erfordert hochspezialisierte Fachkräfte und spezifische Geräte.

Arbeiten im Maschinenhaus

Im Maschinenhaus wurden in den letzten Monaten die sogenannten «vorbereitenden Massnahmen» für die Stilllegung vorangetrieben. So werden beispielsweise die Turbinen ausgebaut und zu einer spezialisierten Firma in Schweden transportiert, wo sie eingeschmolzen werden. Diese Firma trennt dabei den radioaktiven Abfall vom wiederverwertbaren Stahl.

Demontagearbeiten an einer Turbine im Maschinenhaus.

Weiter wurden im Maschinenhaus bereits über 40 Systeme, die nicht mehr benötigt werden, ausser Betrieb genommen. Dazu gehören die Systeme des Wasser-Dampf-Kreislaufs wie beispielsweise das Kondensatsystem, das Speisewassersystem und die Frischdampfleitungen, aber auch die Hilfssysteme für die Turbinen wie beispielsweise das Turbinenschmierölsystem. In den nächsten Monaten werden weitere Systeme ausser Betrieb genommen und demontiert. Auch die insgesamt rund 420 Tonnen schweren Generatoren werden entfernt. Dafür muss ein zusätzliches Schwerlast-Hubgerüst im Maschinenhaus aufgebaut werden. Und schliesslich schreitet auch die Einrichtung von Anlagen, in denen das Material vor dem Abtransport gereinigt und freigemessen werden kann, weiter voran.

Erste Stilllegung eines Schweizer Leistungsreaktors

Die BKW leistet mit der Stilllegung des KKM Pionierarbeit. Es ist das erste Mal, dass in der Schweiz ein Leistungsreaktor zurückgebaut wird. Die Stilllegung dauert rund 15 Jahre und wird 2034 abgeschlossen sein. Die BKW führt die Arbeiten hauptsächlich mit eigenen Mitarbeitenden durch, die über umfassende Anlagenkenntnisse und wertvolles Fachwissen verfügen. Für hochspezialisierte, einmalige Aufgaben werden Dienstleister und Experten beigezogen, die internationale Erfahrung im Rückbau von Kernkraftwerken haben. Die wichtigsten dieser Aufträge sind bereits vergeben und die nötigen Fremdleistungen damit gesichert. Auch die Finanzierung der Stilllegung und der Entsorgung der radioaktiven Abfälle ist sichergestellt. Die BKW kommt für die notwendigen Kosten vollumfänglich auf.

Mehr zur Stilllegung des KKM

Ein Video zum erreichten Meilenstein finden Sie hier.

Weitere Informationen zur Stilllegung des KKM finden Sie unter www.bkw.ch/stilllegung sowie in dieser Broschüre. Porträts von Mitarbeitenden, die für die Stilllegung des KKM arbeiten, finden Sie im BKW Blog.




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