Der Konzern setzt seine dynamische Entwicklung fort: Die Umsätze stiegen im laufenden Quartal um 19 % – leicht über den Erwartungen. Das operative Ergebnis legte um 32 % zu. In den vergangenen drei Jahren erzielte Birkenstock ein durchschnittliches jährliches Umsatzwachstum von 17,5 % und peilt für das laufende Jahr ein Plus zwischen 15 % und 17 % an.
Preissetzungsmacht als Schlüssel zum Erfolg
Mit einer bereinigten EBITDA-Marge von 34,8 % (nach 33,7 % im Vorjahr) überzeugt Birkenstock erneut mit hoher Rentabilität. Die durchschnittliche operative Marge der letzten vier Geschäftsjahre liegt bei 24 % – ein Niveau, das über jenem von Kering, Prada oder sogar dem direkten Konkurrenten Deckers Outdoor Corporation liegt.
Nicht zu vergessen: Bernard Arnault ist seit 2021 Mehrheitsaktionär – ein Umstand, der durchaus als Teil der Erfolgsstory gelten darf. Einst als altmodisch belächelt, hat sich die Marke in den vergangenen Sommersaisons zu einem modischen Must-have entwickelt. Birkenstock positioniert sich heute an der Schnittstelle zwischen Luxus und Lässigkeit.
Ein bezeichnendes Beispiel: Das Modell „Boston“, das Anfang der 2020er Jahre noch zwischen 50 und 100 Euro kostete und häufig im Ausverkauf zu finden war, wird heute für über 150 Euro angeboten.
Solide Bilanz mit kleinen Makeln
Das Verhältnis von Nettoverschuldung zu EBITDA liegt bei 2,27 – deutlich höher als bei Skechers (0,76), Crocs (1,44) oder Deckers (keine langfristigen Schulden).
Die Zinslast entspricht 7,8 % der Erlöse von Birkenstock, während dieser Anteil bei Crocs bei 2,5 % und bei Puma bei 1,4 % liegt. Zwar kein Grund zur Sorge, doch die Wettbewerber schneiden hier besser ab.
Global stark aufgestellt
Alle Weltregionen verzeichneten zweistelliges Wachstum: +23 % in Amerika, +12 % in Europa, Afrika und dem Nahen Osten, sowie +30 % im Raum Asien-Pazifik. In den USA und in der EMEA-Region wurde jeweils rund ein Drittel des Jahresumsatzes 2024 bereits im ersten Quartal erzielt. In Asien knüpften die Zahlen an die dynamische Entwicklung des Vorjahres an.
Mit etwas über der Hälfte des Umsatzes in den USA ist Birkenstock weniger stark auf diesen Markt angewiesen als Crocs oder Deckers.
Ausgewogenes Vertriebskonzept
Im Jahr 2024 wurden 60 % der Umsätze über den stationären Handel erzielt, 40 % online. Im ersten Quartal 2025 entfielen 75 % des Umsatzes auf physische Verkaufsstellen. Beide Vertriebskanäle wuchsen um 19 %, jedoch hat sich die Dynamik verlangsamt: Anfang 2024 lag das Wachstum noch bei über 25 %.
Produktionsstandort Deutschland als strategischer Vorteil
Die nahezu vollständige Fertigung in Deutschland erweist sich als strategisches Asset – insbesondere angesichts der zunehmenden Probleme bei Textilimporten aus Asien. Der CEO kündigte an, dass neue Zölle vollständig in die Preise einkalkuliert und weltweit weitergegeben würden.
Aktie erholt sich deutlich
An der Börse ist die Birkenstock-Aktie 2025 wieder im Plus. Der Markt zeigt sich beruhigt, insbesondere dank einer Umsatzprognose am oberen Ende der bisherigen Spanne sowie einer nun erwarteten EBITDA-Marge von 31,8 %. Sollte dieses Ziel erreicht werden, würde das EBITDA im Jahresvergleich um 20 % zulegen.