FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Börsen tendieren am Freitagmittag freundlich, nachdem sie einen Teil der Vormittagsgewinne wieder eingebüßt haben. Die Investoren setzen weiter auf ein Stimuluspaket der Demokraten in den USA. Infrastruktur- und konjunkturnahe dürften davon am stärksten profitieren, heißt es. Daneben stützen positive Unternehmensnachrichten, vom allem aus dem Technologiesektor.

Und es gibt auch günstige Nachrichten von der Impffront. Der von Biontech und seinem Partner Pfizer entwickelte Impfstoff bildet auch Antikörper gegen die in Großbritannien und Südafrika verbreiteten Mutationen des Corona-Virus. Außerdem darf Biontech in Europa aus einer Impfstoffampulle ab sofort 6 statt 5 Dosen verimpfen.

Der DAX gewinnt 0,8 Prozent auf 14.075 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.646 nach oben. Der Euro gibt leicht nach, am Anleihemarkt geht es nach den jüngsten Einbußen seitwärts.

Keine Rolle für die Börsen spielt der politische Scherbenhaufen nach der Erstürmung des Kapitols. Auch wenn dies medienwirksame Ereignisse waren, beeinflussen sie die Gewinnerwartungen der US-Unternehmen nicht.

Mit den US-Arbeitsmarktdaten am Nachmittag steht noch ein wichtiger Termin bevor. Sie werden einen Eindruck geben, wie schnell und stark sich die zweite Welle der Corona-Pandemie auf den US-Arbeitsmarkt niederschlägt. Allgemein wird mit einer deutlichen Verlangsamung des Jobwachstums gerechnet.

Die Volkswirte der Helaba sehen ein gewisses Enttäuschungspotenzial, denn die Indikation des ADP-Reports unter der Woche sei bereits deutlich negativ gewesen. Daher müsse auch mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote gerechnet werden. Die US-Notenbank werde daher ihren ultraexpansiven Kurs fortsetzen.


  Kräftige Gewinne im Technologiesektor 

Kräftige Gewinne gibt es im Technologiesektor dank starker globaler Vorlagen. So rechnet Samsung im vierten Quartal mit einem deutlichen Gewinnanstieg bei den Halbleitern und auch Micron und STMicroelectronics haben mit neuen Zahlen die Erwartungen spielend übertroffen. Der Sektorindex in Europa springt um 2,5 Prozent nach oben. Im DAX sind Infineon mit 6,3 Prozent Spitzenreiter, STMicro steigen um 3,6 Prozent.

Für die Aktie der Commerzbank geht es um 2,9 Prozent nach unten nach der Nachricht, dass die Bank den bestehenden Goodwill in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro vollständig abschreiben wird. In der Folge rechnet sie mit einem negativen Risikoergebnis von mindestens 1,7 Milliarden Euro für 2020.

Um 2,7 Prozent abwärts geht es bei der Credit-Suisse-Aktie. Die Bank erwartet im vierten Quartal einen Nettoverlust. Grund seien neuerliche Belastungen durch auf 850 Millionen Dollar erhöhte Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten in den USA.

Curevac setzen ihre Rally nach der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Bayer fort und steigen um 5,7 Prozent. Auch bei Biontech geht die Impfstoffrally weiter und treibt die Aktien um 8,5 Prozent an.

Tui-Aktien fallen um fast 20 Prozent, was aber dem Bezugsrechtsabschlag im Zug der Kapitalerhöhung geschuldet ist. Für 29 alte Aktien können Aktionäre 25 neue zum Kurs von 1,07 Euro kaufen.


 
Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.643,19       0,57         20,77           2,55 
Stoxx-50                3.187,73       0,49         15,41           2,56 
DAX                    14.068,53       0,72        100,29           2,55 
MDAX                   31.451,71       0,73        227,43           2,13 
TecDAX                  3.297,46       1,44         46,89           2,64 
SDAX                   15.290,80       0,08         12,43           3,56 
FTSE                    6.862,27       0,08          5,31           6,14 
CAC                     5.696,19       0,46         26,34           2,61 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite      -0,55                     0,00          -0,79 
US-Zehnjahresrendite        1,09                     0,00          -1,59 
 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:20 Uhr  Do, 17:27 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,2252     -0,12%        1,2267         1,2271   +0,3% 
EUR/JPY                   127,21     -0,14%        127,42         127,38   +0,9% 
EUR/CHF                   1,0830     -0,26%        1,0861         1,0852   +0,2% 
EUR/GBP                   0,9015     -0,31%        0,9028         0,9053   +0,9% 
USD/JPY                   103,84     -0,02%        103,87         103,82   +0,5% 
GBP/USD                   1,3591     +0,20%        1,3571         1,3555   -0,6% 
USD/CNH (Offshore)        6,4577     -0,18%        6,4577         6,4686   -0,7% 
Bitcoin 
BTC/USD                41.055,00     +3,48%     38.405,50      39.369,25  +41,3% 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  51,50      50,83         +1,3%           0,67   +6,1% 
Brent/ICE                  55,25      54,38         +1,6%           0,87   +6,8% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.894,07   1.913,00         -1,0%         -18,93   -0,2% 
Silber (Spot)              26,68      27,18         -1,8%          -0,49   +1,1% 
Platin (Spot)           1.116,30   1.120,30         -0,4%          -4,00   +4,3% 
Kupfer-Future               3,70       3,70         +0,1%          +0,00   +5,3% 
 

Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

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January 08, 2021 07:04 ET (12:04 GMT)