Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


 US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Impfung für Kleinkinder 

Die US-Gesundheitsbehörde CDC empfiehlt Corona-Impfungen für Kleinkinder ab einem Alter von sechs Monaten. Dies teilte die Behörde am Samstag mit, nachdem die US-Arzneimittelbehörde FDA am Vortag eine Notfallzulassung für den Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder zwischen einem halben Jahr und einschließlich vier Jahren erteilt hatte. Der Impfstoff des US-Herstellers Moderna wurde für die Altersgruppe zwischen sechs Monaten und einschließlich fünf Jahren zugelassen.


 Corona-Sachverständigenrat fordert Politik zum Handeln auf 

Der Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Evaluation der Pandemiemaßnahmen, Stefan Huster, fordert eine grundlegende Reform des Infektionsschutzgesetzes. Er rief die Politik dazu auf, bereits jetzt und nicht erst im Herbst tätig zu werden. "Es wäre fragwürdig, erst mal abzuwarten, was im Herbst passiert", sagte der Professor für Öffentliches Recht dem Spiegel. "Das wäre ja so, als würde man die notwendigen Befugnisse für die Polizei im Falle einer Geiselnahme erst dann ins Gesetz schreiben, wenn die Geisel bereits genommen wurde", sagte er.


EU-Staaten genehmigen Auszahlung von Corona-Hilfen an Polen unter Auflagen 

Die EU-Staaten haben unter Auflagen die Auszahlung der Mittel aus dem milliardenschweren Corona-Wiederaufbaufonds an Polen genehmigt. Die Finanzminister der Mitgliedstaaten stimmten bei einem Treffen in Brüssel für einen entsprechenden Vorschlag der EU-Kommission. Die Regierung in Warschau sei "sehr wichtige Verpflichtungen zur Unabhängigkeit der Justiz" eingegangen, sagte EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Diese müssten nun "vor jeder Zahlung" eingehalten werden. Brüssel wirft der polnischen Regierung seit Jahren vor, mit Justizreformen die Unabhängigkeit der Gerichte zu untergraben. Deshalb hatte die Kommission die im Wiederaufbaufonds vorgesehenen Milliardenhilfen für Warschau zurückgehalten. Im Mai gab Warschau dann bekannt, eine Einigung mit der EU erzielt zu haben. Anfang Juni schlug Kommissionschefin Ursula von der Leyen vor, die Mittel unter Auflagen freizugeben.


EU-Arzneimittelbehörde prüft Moderna-Impstoff gegen Omikron-Variante 

Die EU-Arzneimittelbehörde EMA hat mit der Prüfung eines an die Omikron-Variante angepassten Corona-Impfstoffes von Moderna begonnen. Der überarbeitete Impfstoff des US-Herstellers "zielt auf zwei Stämme von SARS-CoV-2 ab, in diesem Fall auf den ursprünglichen Stamm und die bedenkliche Omikron-Variante", teilte die EMA mit. Es ist bereits der zweite angepasste Impfstoff, dessen Prüfung die Europäische Arzneimittelagentur in dieser Woche ankündigte. Am Mittwoch hatte die Behörde mit der Prüfung eines Vakzins von Biontech/Pfizer begonnen. Der parallel zur Entwicklung laufende Prüfprozess des Moderna-Impfstoffes wird den Angaben zufolge fortgesetzt, bis genügend Daten für einen formellen Antrag auf Zulassung und Vermarktung in der EU vorliegen. Der Impfstoff ist in Europa unter dem Namen "Spikevax" bekannt.


FDA lässt erste Corona-Impfstoffe für Kleinkinder ab 6 Monaten zu 

Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat den Corona-Impfstoffen von Biontech/Pfizer und Moderna für Kinder ab sechs Monaten die Notfallzulassung erteilt. Den Impfstoff von Biontech/Pfizer genehmigte die FDA für Kinder zwischen einem halben Jahr und einschließlich vier Jahren. Der Impfstoff des US-Herstellers Moderna wurde für die Altersgruppe zwischen sechs Monaten und einschließlich fünf Jahren zugelassen. Das Moderna-Vakzin, das in den USA bislang Erwachsenen vorbehalten war, erhielt im selben Schritt eine Notfallzulassung bis einschließlich 17 Jahren. Damit hat die FDA am Freitag die Verwendung der Vakzine auf die fast 20 Millionen Kinder in den USA im Alter von 6 Monaten bis zu 5 Jahren ausgeweitet. Bislang war in den USA kein Corona-Impfstoff für Kinder unter fünf Jahren zugelassen. Es wird erwartet, dass bereits am Montag eine nationale Kampagne zur Impfung von Kleinkindern beginnt, nachdem die US-Gesundheitsbehörde CDC ihre Zustimmung erteilt hatte.


RKI: BA.5 wahrscheinlich bereits dominierend bei Corona-Infektionen 

Der neue Virustyp BA.5 ist nach Einschätzung des Robert-Koch-Instituts (RKI) mittlerweile offenbar die vorherrschende Variante bei den Corona-Infektionen in Deutschland. Anfang Juni habe der Anteil noch bei 24 Prozent gelegen, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schade. "Inzwischen ist er wahrscheinlich schon die dominierende Sublinie." Er verwies darauf, dass sich BA.5 noch schneller verbreite als andere Omikron-Varianten. Es handele sich um eine "Escape"-Variante. Dies bedeutetet, dass der vorhandene Immunschutz des Körpers umgangen werden kann. Wer sich bereits mit einem anderen Omikron-Subtyp infiziert habe, könne sich also erneut anstecken. Die gute Nachricht sei allerdings, dass es bisher keine Hinweise auf schwerere Verläufe mit der BA.5-Variante gebe.


Städtetag fordert Sofortmaßnahmen gegen Corona 

Der Deutsche Städtetag hat von Bund und Ländern ein Sofortprogramm zur Eindämmung der Corona-Sommerwelle gefordert. "Wir brauchen schnelle Entscheidungen und ein neues Bundesinfektionsschutzgesetz noch vor der Sommerpause", sagte Städtetagspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Konkret verlangte Lewe: "Wo nötig, muss Maskenpflicht in Innenräumen, etwa im Einzelhandel, wieder möglich sein. Dasselbe gilt für 3G- oder 2G-Regeln, also den Zugang für Geimpfte, Genesene und möglicherweise auch Getestete. Hier muss das Gesetz angepasst werden." Außerdem müssten Bund und Länder dafür sorgen, dass die kostenlosen Bürgertests nicht Ende Juni auslaufen, sondern verlängert werden. Darüber hinaus müssten die kommunalen Impfzentren einsatzbereit bleiben.


Stiko will Corona-Impfempfehlung vorerst nicht ausweiten 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) will vorerst keine generelle Empfehlung für eine zweite Corona-Booster-Impfung für alle Bevölkerungsgruppen ausgeben. Eine neue Impfempfehlung sei derzeit nicht und niemandem möglich, "denn wir wissen nicht, wann welche neuen Impfstoffe zur Verfügung stehen werden", sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens der Düsseldorfer "Rheinischen Post". "Wir wissen nichts über die Varianten, die im Spätsommer und Herbst auftreten können", betonte Mertens. Es fehle daher derzeit "die Basis für eine solide, begründbare Empfehlung". Bislang empfiehlt die Stiko die zweite Booster-Impfung nur für bestimmte Bevölkerungsgruppen, etwa Menschen ab 70 Jahren, Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen sowie Menschen mit Immunschwäche. "Mehr lässt sich ganz aktuell nicht sagen", sagte Mertens. Eine erneute Stellungnahme der Stiko zu einer möglichen generellen zweiten Booster-Impfung werde "erst nach dem Sommer sinnvoll sein".

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June 19, 2022 05:48 ET (09:48 GMT)