Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Französische Regierung bestätigt Bericht über Preiserhöhung für Corona-Impfstoffe 

Die französische Regierung hat einen Bericht über eine Erhöhung der Preise für die Corona-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna bestätigt. Wie Europa-Staatssekretär Clément Beaune im Radiosender RFI sagte, hängen die höheren Preise, die die Hersteller in noch laufenden Verhandlungen über neue Lieferverträge von der EU verlangen, mit einer Anpassung der Impfstoffe an die hochansteckende Delta-Variante des Coronavirus zusammen. Laut der Financial Times soll die EU für eine Dosis des Impfstoffs des Mainzer Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer statt 15,50 Euro künftig 19,50 Euro bezahlen. Der Preis für den Impfstoff von Moderna erhöht sich demnach von 19 Euro auf 21,50 Euro.


Lauterbach bescheinigt Stiko "Außenseiterposition" 

Die Ständige Impfkommission (Stiko) nimmt nach Ansicht des SPD-Gesundheitspolitikers Karl Lauterbach eine "Außenseiterposition" beim Thema Corona-Impfung für Kinder und Jugendliche ein. Lauterbach sagte im Deutschlandfunk, die wissenschaftliche Argumentation der Stiko, die mit Verweis auf fehlende Daten eine Impfung der 12- bis 17-Jährigen bisher nur bei bestimmten Vorerkrankungen empfiehlt, sei längst nicht mehr nachvollziehbar. Man habe inzwischen weltweit mit keinem Impfstoff so viel Erfahrung wie mit jenen von Biontech und Moderna, betonte Lauterbach. Auch international würden immer mehr wissenschaftliche Beratergremien zu einer Impfung von Kindern und Jugendlichen raten. Eine Erkrankung mit der Delta-Variante des Coronavirus sei viel gefährlicher als eine Impfung.


Bundesschülervertreter kritisiert mangelnde Vorbereitung auf Schulstart 

Der Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, Dario Schramm, hat angesichts steigender Corona-Infektionszahlen eine mangelnde Vorbereitung der Politik auf den Schulstart nach den Sommerferien kritisiert. "Wir starten jetzt wieder in den Unterricht in den Bundesländern mit dem Credo 'Das wird schon gut gehen - toi, toi, toi', aber ohne tatsächlich sich einmal ausnahmsweise einen Plan gemacht zu haben", sagte Schramm dem Nachrichtensender Phoenix. Die vierte Corona-Welle sei voll erkennbar. Viele Kinder und Jugendliche seien noch nicht geimpft und dadurch voll empfänglich für dieses Virus. Konkret mahnte Schramm die Ausstattung der Schulen mit mobilen Luftfiltern an. Das Hilfspaket der Bundesregierung sei dafür viel zu klein.


Hälfte der Jugendlichen wünscht sich nach Pandemie Präsenzunterricht 

Mit 51 Prozent wünscht sich etwas mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Deutschland einer Umfrage zufolge wieder ausschließlich Präsenzunterricht nach der Pandemie. 35 Prozent plädieren laut der am Montag in Bonn veröffentlichten "Jugend-Digitalstudie 2021" der Postbank dagegen für einen Wechsel zwischen digitalem und analogem Unterricht. 14 Prozent wollen hauptsächlich Fernunterricht.


Grüne fordern Einsatz von Impfteams an Schulen 

Die Grünen haben zum Start des neuen Schuljahres den Einsatz von Impfteams an Schulen gefordert. "Kinder und Jugendliche müssen endlich in den Mittelpunkt der Corona-Strategie", sagte Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt der Funke-Mediengruppe. "Impfungen sind der wichtigste Teil im Kampf gegen Corona. Dafür braucht es jetzt einfache, auch unkonventionelle Wege, zum Beispiel durch Impfteams an Schulen und Schulhöfen, für alle, die das wollen", sagte sie. Wichtig sei zudem "das verbindliche Versprechen, dass Schulen und Kitas nur im absoluten Notfall und als letztes geschlossen werden". Deshalb müssten diese mit Lüftungskonzepten, Teststrategien mit Lollitests, Luftfiltern oder zumindest CO2-Ampeln so sicher wie möglich gemacht werden.


CDU-Wirtschaftsrat warnt vor erneuten Schulschließungen 

Der Wirtschaftsrat der CDU hat sich gegen weitere Schulschließungen im Herbst ausgesprochen und von Bund und Ländern Konzepte zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs im Fall neuer Corona-Wellen gefordert. "Homeoffice und gleichzeitiges Homeschooling sind eine enorme Belastung für viele Arbeitnehmer. Darunter leidet letztlich auch die Produktivität in vielen Betrieben", erklärte Generalsekretär Wolfgang Steiger. Hinzu komme, dass viele Kinder ohne reguläre Beschulung schlicht den Anschluss verlören und dadurch später Nachteile hätten. "Schulschließungen darf es deshalb nie wieder geben", forderte er. Notwendig seien zudem "nicht nur Luftfilter oder Impfungen gegen Corona, sondern auch eine technische Generalüberholung der Schulen, damit unsere Kinder fit für das 21. Jahrhundert werden".


China verhängt erneut Corona-Lockdown über Millionen Menschen 

In China sind Millionen Menschen wegen mehrerer Corona-Ausbrüche im Land wieder im Lockdown, darunter in Metropolen wie Peking und Nanjing. Die Behörden meldeten am Montag 55 neue, lokal übertragene Infektionen - insgesamt sind inzwischen mehr als 20 Städte und rund ein Dutzend Provinzen von den Infektionsherden betroffen sind. Die Gesundheitsbehörden führen den Anstieg der Infektionsfälle auf die Ausbreitung der hochansteckenden Delta-Variante zurück.


Müller: Impfung ab zwölf Jahren ist überhaupt nicht so risikoreich 

Der Vorsitzende der Länder-Ministerpräsidentenkonferenz, Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD), hat das Vorhaben der Gesundheitsminister von Bund und Ländern verteidigt, allen Kindern und Jugendlichen von zwölf bis 17 Jahren trotz fehlender Empfehlung durch die Ständige Impfkommission Corona-Impfungen anzubieten. "Es ist ein Schutz, und die Impfung selbst ist eben überhaupt nicht so risikoreich, wie manche es befürchten", sagte Müller im ARD-Morgenmagazin. "Insofern finde ich es gut, dass wir so ein breites Angebot machen." Die Gesundheitsminister wollen ihr Vorgehen am Montag beschließen. Müller betonte, in Berlin herrsche bei den 15- bis 25-Jährigen "eine doppelt bis vierfach so hohe Inzidenz" als bei anderen Bevölkerungsgruppen.


Stiko-Chef bekräftigt Zurückhaltung bei Impfempfehlung für Jugendliche 

Trotz gegenteiliger Stoßrichtung der Politik bekräftigt die Ständige Impfkommission (Stiko) ihre Zurückhaltung mit Blick auf Corona-Schutzimpfungen für Jugendliche. Derzeit gebe es noch zu wenige Daten zu möglichen gesundheitlichen Folgeschäden für Zwölf- bis 17-Jährige, sagte der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens am Montag im Radiosender NDR Info. "Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben."

Kontakt zu den Autoren: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha

(END) Dow Jones Newswires

August 02, 2021 07:53 ET (11:53 GMT)