Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Biontech: Auslieferung von Omikron-Impfstoff ab April oder Mai 

Der Biontech-Gründer Ugur Sahin rechnet im April oder Mai mit einer Auslieferung eines auf die Omikron-Variante zugeschnittenen Corona-Impfstoffs. Zunächst müsse die europäische Arzneimittelbehörde EMA noch auf zulassungsrelevante Daten warten, sagte der Unternehmer dem Sender Bild live. Biontech und sein US-Partner Pfizer stellen einen Corona-Impfstoff auf mRNA-Basis her. Derzeit arbeiten sie an der Entwicklung einer auf die Omikronvariante zugeschnittenen Version. Sahin wertete die Gesamtsituation in der Pandemie inzwischen als deutlich entspannter. Ein Ende von Corona sei auch in den nächsten fünf bis zehn Jahren nicht zu erwarten, sagte er. Die Menschheit werde das Virus nicht loswerden. "Aber es wird aus unserer Sicht nicht mehr dieses große Drama sein." Biontech könne, falls nötig, auch Impfstoffe gegen neue Varianten herstellen, fügte der Unternehmenschef hinzu.


Mittelstandsverband warnt Länder vor Ausscheren 

Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) hat ebenso wie der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) mit Erleichterung auf die Corona-Beschlüsse reagiert. "Der Mittelstand begrüßt, dass sich Bund und Länder auf einen einheitlichen Fahrplan zum Ausstieg aus dem strikten Corona-Regime geeinigt haben", sagte BVMW-Bundesgeschäftsführer Markus Jerger der Funke Mediengruppe. Zugleich mahnte er, es sei wichtig, dass "einzelne Länder nicht wieder wie in der Vergangenheit ausscheren". Der DMB sah in den Beschlüssen "grundsätzlich ein gutes Zeichen" für den Mittelstand. "Es ist aber auch an der Zeit, den Unternehmen wieder mehr Eigenverantwortung zuzutrauen", sagte DMB-Vorstand Marc Tenbieg. Trotzdem müssten Hilfsmaßnahmen fortgesetzt werden, um besonders betroffene Klein- und Mitelbetriebe zu unterstützen.


Städtetag kritisiert Corona-Beschlüsse als unzureichend 

Der Präsident des Deutschen Städtetages, Markus Lewe, hat die Corona-Beschlüsse von Bund und Ländern als unzureichend kritisiert. Es sei "nicht zu verantworten, die Instrumente für notwendige Schutzmaßnahmen komplett aus der Hand geben", sagte Lewe der Funke-Mediengruppe. "Es muss jetzt schnell geklärt werden, dass der gesamte Instrumentenkasten auch nach dem 19. März zu Verfügung steht." Die rechtlichen Grundlagen für Schutzmaßnahmen wie Masken tragen, Testen und Hygieneregeln müssten zügig verlängert werden. "Die Impflücke ist noch zu groß, als dass wir unbeschwert die nächste Welle abwarten können." Grundsätzlich hieß Lewe den Fahrplan von Bund und Ländern gut. Wichtig bleibe, "dass das möglichst einheitlich in den Ländern umgesetzt wird".


Ifo: Corona brachte wirtschaftliche Ausfälle von 330 Mrd Euro 

Die wirtschaftlichen Ausfälle durch Corona belaufen sich in Deutschland laut dem Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung auf 330 Milliarden Euro für die Jahre 2020 und 2021. "Dies entspricht einem volkswirtschaftlichen Verlust in Höhe von zusammen 10 Prozent der Wirtschaftsleistung des Jahres 2019", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser, der die Zahlen laut dem Institut berechnet hat. Zukünftige Wertschöpfungsverluste, die etwa durch Ausfälle in der Bildung entstünden, seien in den Zahlen noch nicht berücksichtigt. "Bei der Berechnung stützen wir uns auf die Konjunkturprognose des Ifo-Instituts vom Dezember 2019 für die Jahre 2020 und 2021. Ohne die Krise wäre die deutsche Wirtschaft in diesen Jahren um 1,3 Prozent pro Jahr gewachsen."


Moderna-Vakzin in Australien für Kinder zugelassen 

Der Covid-19-Impfstoff von Moderna ist in Australien nun auch für Kinder im Alter von 6 bis 11 Jahren zugelassen. Die Therapeutic Goods Administration of Australia gab Spikevax in niedriger Dosierung für eine Zweifachimpfung frei, wie der US-Pharmahersteller mitteilte. Bei Erwachsenen und Jugendlichen kann das Vakzin in Australien bereits seit dem vergangenen Jahr verimpft werden.


Bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf 1.385,1 

Die Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Neuinfektionen in Deutschland ist erneut gesunken. Sie lag nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) am Donnerstagmorgen bundesweit bei 1.385,1. Am Mittwoch hatte sie bei 1.401,0 gelegen, am Donnerstag vergangener Woche noch bei 1.465,4. Die Inzidenz beziffert die Zahl der neuen Ansteckungen pro 100.000 Einwohner im Zeitraum von sieben Tagen. Wie das RKI unter Berufung auf Daten der Gesundheitsämter mitteilte, lag die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden am Donnerstagmorgen bei 235.626 - nach 219.972 am Mittwoch und 247.862 am Donnerstag vergangener Woche. Wie das RKI weiter mitteilte, wurden am Donnerstag zudem 261 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit dem Coronavirus verzeichnet. Die Gesamtzahl der registrierten Corona-Toten in Deutschland liegt nun bei 120.728 (Vorwoche 119.453).


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February 17, 2022 03:33 ET (08:33 GMT)