Bern (awp) - Die Berner Kantonalbank (BEKB) bleibt der von ihr entwickelten Bankensoftware IBIS treu, tritt diese aber an einen Partner ab. Dieser will Angaben vom Dienstag zufolge in den nächsten Jahren "substantiell" in eine zukunftsfähige Kernbankenlösung investieren. Konkret soll die Software zur nächsten Version weiterentwickelt werden.

Der Entscheid kommt einigermassen überraschend. Denn vor einem Jahr hiess es noch von Seiten der Berner Kantonalbank, man habe die Verträge mit Hewlett-Packard (Schweiz) gekündigt und prüfe verschiedene Optionen. Dazu zählte auch der Wechsel auf eine andere Bankensoftware.

Mit dem Verbleib auf IBIS würden insbesondere Migrationsrisiken vermieden, hält die BEKB nun fest. Mit der früheren HP-Tochter DXC.technology, sie gehört heute zum CSC-Konzern, habe man daher nun eine umfangreiche Erneuerung der heutigen IBIS3G-Lösung vereinbart.

Die Informatikplattform IBIS ist eine Eigenentwicklung der BEKB-Tochterfirma RTC und wurde ab 2010 von der Schweiz-Tochter von Hewlett-Packard weiterentwickelt. Die Bankensoftware hat sich am Markt aber nicht durchsetzen können. Im Jahr 2008 sprangen diverse Partnerbanken ab.

Heute beschäftigt RTC keine Mitarbeiter mehr, das Unternehmen ist aber weiterhin im Besitz der Rechte an IBIS3G. Nun erhält DXC die Eigentumsrechte an IBIS3G und kann somit die Kernbankenlösung einfacher auch anderen Finanzinstituten anbieten, schreibt die BEKB weiter.

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