Im Jahr 2011, als die Welt sich mühsam von einer apokalyptischen Finanzkrise erholte, strukturierte das Orakel von Omaha eine originelle Investition von 5 Milliarden Dollar in die damals größte amerikanische Einlagenbank – die inzwischen knapp von JPMorgan überholt wurde – über wandelbare Vorzugsaktien und Optionsscheine.
 
Dreizehn Jahre später hat Berkshire Hathaway, das seit einigen Quartalen seinen Anteil erheblich reduziert, sein investiertes Kapital fast verzehnfacht: Nach unseren Berechnungen haben der Verkauf von Aktien und die erhaltenen Dividenden dem Konglomerat 15 Milliarden Dollar eingebracht, zu denen der Rest seiner Beteiligung kommt, die derzeit mit 32 Milliarden Dollar bewertet wird.
 
Die Analysten von MarketScreener stellen fest, dass Berkshire in die Bankengruppe eingestiegen ist, als dessen Stammaktie in etwa zum Wert des materiellen Eigenkapitals gehandelt wurde, d.h. 13 Dollar pro Aktie im August 2011. Einige Monate später, als die Eurokrise voll zum Tragen kam, halbierte sich der Kurs der Bank of America-Aktie.
 
Aber langfristiges Denken ist entscheidend beim Investieren – sei es in börsennotierte Unternehmen oder in anderen Bereichen – und es hätte wohl mehr gebraucht, um Buffett zu beunruhigen. Im Jahr 2024 näherte sich der Wert des materiellen Eigenkapitals 25 Dollar pro Aktie. Es hat sich also in dreizehn Jahren mehr oder weniger verdoppelt, was einer jährlichen Wachstumsrate von 5,6% entspricht.
 
Mit einem heutigen Kurs von 40 Dollar hat sich der Aktienkurs noch deutlicher aufgewertet, so dass er nun eine klare Prämie auf den genannten Wert des materiellen Eigenkapitals darstellt. Die Marktwahrnehmung hat sich also grundlegend gewandelt, während sowohl der Einstieg als auch der Ausstieg von Berkshire bemerkenswert gut "getimt" waren.
 
Auch wenn der Versuch, Warren Buffett nachzueifern, zum Scheitern verurteilt sein mag, gibt es hier einige wichtige Lektionen für alle Anleger.