FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden am Mittwoch zur Handelseröffnung zunächst kaum verändert erwartet. So notiert der XDAX im frühen Handel nahe dem Vortagesschluss, auch der Euro-Stoxxx-50 tritt auf der Stelle. Zu beobachten ist, dass Unternehmen über Kapitalerhöhungen oder Investoren über Platzierungen Geld an der Börse einsammeln. Das kann dahingehend gewertet werden, dass dies im weiteren Jahresverlauf schwieriger werden könnte, also sich das Umfeld für Aktien eintrübt. Von daher ist es auch spannend, ob die erwarteten Börsengänge nun bald angeschoben werden, wenn auch hier mit einem sich schließenden IPO-Fenster gerechnet wird.

"Frische Impulse dürften erst am Nachmittag von neuen US-Daten ausgehen", sagt ein Marktteilnehmer. Dann werden Daten zu den Erzeugerpreisen, zu den Einzelhandelsumsätzen und zur Industrieproduktion möglicherweise zu einer Neueinschätzung der Inflationsgefahren führen.

"Insbesondere vor dem Hintergrund eines weiteren umfangreichen Fiskalpakets sehe ich das Risiko einer konjunkturellen Überhitzung und eines wachsenden Preisdrucks", sagt Ulrich Stephan, Anlagestratege der Deutschen Bank. "Kein Wunder, dass auch die am Markt für zehnjährige US-Treasuries eingepreisten Inflationserwartungen mit gut 2,2 Prozent zuletzt ein Siebenjahreshoch erreicht haben", ergänzt er. Er meint aber auch, die US-Notenbank dürfte zunächst kaum gegensteuern. "In einem solchen Umfeld sollten die Renditen weiter ansteigen", so der Anlagestratege.


   Ausblick von Beiersdorf belastet 

Alles in allem hat Beiersdorf für 2020 Zahlen geliefert, die in line mit der Markterwartung ausgefallen sind. Für Überraschung bei den Jefferies-Analysten sorgt vielmehr, dass das Unternehmen zusätzliche 300 Millionen Euro in das CARE-Programm investiert, ohne dass sich die Investitionen im Ausblick bemerkbar machten. Sie rechnen in der Folge damit, dass der Konsens der Analysten die Schätzungen für 2021 senkt. Sollte das "positive organische Wachstum" bei Beiersdorf nahe an den aktuellen Wachstumserwartungen für das kommende Geschäftsjahr liegen, könnten die Konsensschätzungen im hohen einstelligen Bereich fallen. Sollte das Wachstum geringer ausfallen, erwarten die Jefferies-Analysten sogar eine Herabstufung der Konsensschätzungen im zweistelligen Bereich. Erste Indikationen sehen die Aktie 2,3 Prozent im Minus.

Für die Aktie von Zalando geht es um 3 Prozent nach unten. Der Großaktionär Kinnevik will seine Beteiligung von 21 Prozent an seine Aktionäre weiterreichen. "Der Deal wird wohl zur HV über die Bühne gehen", sagt ein Händler. "Da könnte dann der eine oder andere Aktionär die Zalando-Aktien verkaufen", sagt er. Kinnevik spricht von einer strategischen Entscheidung.


   Platzierungen nehmen zu 

Nach einem jüngst guten Lauf in der Aktie hat Permira etwa 6,6 Prozent an Teamviewer für etwa 587 Millionen Euro verkauft. "Beim Platzierungspreis von 44,50 Euro dürfte die Aktie nun erst einmal unterstützt sein, nach oben hin dürften aber Gewinnmitnahmen einsetzen", sagt ein Marktteilnehmer. Permira hält immer noch 20 Prozent der Aktien und muss diese nun 90 Tage halten.

Die Aktie von IBU-tec notiert am Morgen bei 43 Euro, am Vortag war sie noch bei 47,80 Euro aus dem Handel gegangen. "Die Platzierung ist schnell über die Bühne gegangen", so ein Händler. Dies zeige das Interesse der Investoren auf dem Niveau. Allerdings sei das auch ein sehr hoher Abschlag, nachdem die Aktie gut gelaufen sei. Damit sollte das Unternehmen erst einmal für den nächsten Wachstumsschub durchfinanziert sein. Für die Altaktionäre bedeute dies allerdings eine deutlich Verwässerung. IBU-tec hat im Rahmen einer Vorabplatzierung insgesamt 750.000 neue Aktien und 250.000 Aktien aus dem Bestand des CEOs von IBU-tec zu einem fixen Preis von 34 Euro je Aktie bei institutionellen Investoren platziert.


=== 
Rentenmarkt            zuletzt  absolut  +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite    -0,34     0,01    -0,58 
US-Zehnjahresrendite      1,31     0,00    -1,37 
 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:07   % YTD 
EUR/USD           1,2076     -0,22%     1,2103     1,2117   -1,1% 
EUR/JPY           128,06     -0,28%     128,42     128,09   +1,6% 
EUR/CHF           1,0796     -0,07%     1,0804     1,0801   -0,1% 
EUR/GBP           0,8701     -0,04%     0,8705     0,8703   -2,6% 
USD/JPY           105,97     -0,14%     106,11     105,72   +2,6% 
GBP/USD           1,3878     -0,18%     1,3904     1,3922   +1,6% 
USD/CNH           6,4438     +0,26%     6,4268     6,4229   -0,9% 
Bitcoin 
BTC/USD        50.435,50      2,673  49.122,25  49.058,25  +73,6% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %    +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          60,28      60,05      +0,4%       0,23  +24,0% 
Brent/ICE          63,69      63,35      +0,5%       0,34  +23,1% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %    +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.792,04   1.794,90      -0,2%      -2,86   -5,6% 
Silber (Spot)      27,26      27,28      -0,1%      -0,02   +3,3% 
Platin (Spot)   1.256,73   1.263,00      -0,5%      -6,28  +17,4% 
Kupfer-Future       3,83       3,83      -0,2%      -0,01   +8,7% 
=== 

Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

February 17, 2021 02:21 ET (07:21 GMT)