LUXEMBURG (awp international) - Der Industrie-Recycler Befesa profitiert von höheren Preisen für Zink und Aluminium und erhöht seine Jahresprognose. Im laufenden Jahr solle der um Sondereinflüsse bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rund 195 Millionen Euro betragen, teilte das Unternehmen am Donnerstag in Luxemburg mit. Das wäre über die Hälfte mehr als noch im Vorjahr. Die alte Prognose lag bei 165 bis 190 Millionen Euro. An der Börse ging es für die Aktien des MDax-Aufsteigers um mehr als drei Prozent nach unten.

Im dritten Quartal steigerte der Konzern seinen Umsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal um mehr als 30 Prozent auf 190 Millionen Euro. Dabei fliesst seit Mitte August auch die zugekaufte American Zinc Recycling ein. Das US-Geschäft habe sich wie erwartet entwickelt, hiess es. Das nun unter dem Namen Befesa Zinc US firmierende Unternehmen solle die Dienstleistungen erweitern.

Auch am anderen Ende der Welt laufen die Expansionspläne des Konzerns. Mitte November soll im chinesischen Changzhou in der Provinz Jiangsu eine neue Recycling-Anlage für Stahlstaub eröffnet werden. Ein zweites Werk in Xuchang in der Provinz Henan solle bis zum Jahresende fertiggestellt und im ersten Halbjahr 2022 in Betrieb gehen. Die Kosten für die Expansionspläne lägen weiter im veranschlagten Rahmen, hiess es.

Schwierigkeiten bei der Inbetriebnahme der Werke in China könnten aber zum Problem werden, monierte Jack O'Brien von der US-Bank Goldman Sachs. Und auch niedrigere Rohstoffpreise als erwartet sowie höhere Stromkosten könnten zudem die Bilanz belasten. Dennoch beliess er seine Wertung bei Kaufen.

Das bereinigte operative Ergebnis von Befesa stieg unterdessen im dritten Quartal um gut 46 Prozent auf 42,7 Millionen Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn kletterte ebenfalls um fast die Hälfte auf 15,9 Millionen Euro. Dabei überschatteten jedoch geringere Salzschlackenvolumina die Bilanz, was vor allem an der Schliessung des britischen Werkes lag. Und auch die Expansion in China, die höhere Inflation und Energiekosten machten sich in den ersten neun Monaten des Jahres bemerkbar./ngu/tav/jha/