- von Jesús Aguado

In Spanien steht die nächste Bankenfusion vor der Tür.

Die Geldhäuser Unicaja und Liberbank bestätigten am Montag Gespräche über einen Zusammenschluss zur fünfgrößten Bank des Landes mit einer Bilanzsumme von mehr als 100 Milliarden Euro. Unter dem Druck wachsender Kreditausfälle durch die Corona-Krise und den anhaltend niedrigen Zinsen suchen immer mehr Finanzinstitute ihr Heil in Fusionen. Erst vergangenen Monat hatten Bankia und Caixabank vereinbart, sich zur größten Bank Spaniens zusammenzuschließen.

Die Verwaltungsräte von Unicaja und Liberbank sollen in den kommenden Tagen zusammenkommen, um die formelle Aufnahme von Gesprächen zu beschließen und Berater anzuheuern, wie eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters sagte. Die Aktien von Unicaja legten um 11,5 Prozent zu, die Papiere der Liberbank gewannen 14,2 Prozent. Zusammen kommen sie auf einen Börsenwert von fast zwei Milliarden Euro.

Unicaja und Liberbank hatten bereits im vergangenen Jahr Fusionsgespräche geführt, die aber im Mai 2019 scheiterten. Die beiden Institute konnten sich nicht auf die Tauschverhältnisse einigen. Die Investmentfirma Alantra bezeichnete einen Zusammenschluss der beiden Häuser als sinnvoll und wies auf hohe Synergien hin. Unicaja würde nun 60 Prozent an dem fusionierten Konzern halten und damit besser dastehen als im vergangenen Mai als es nur 57 Prozent waren.

INSIDER - AUCH SABADELL LIEBÄUGELT MIT FUSION

Auch die spanische Bank Sabadell liebäugelt mit einem Zusammenschluss. Sabadell habe informelle Gespräche über eine Fusion geführt, darunter mit der Großbank BBVA, sagten Insider Reuters vergangenen Monat. Am Montag berichtete die Nachrichtenwebsite elconfidencial, Sabadell sei neben BBVA auch auf die Kutxabank zugegangen. Sabadell und BBVA lehnten eine Stellungnahme ab, von Kutxabank war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten. Die Aktien von Sabadell legten um vier Prozent zu, die von BBVA um fast zwei Prozent.