Die spanische Bank BBVA könnte nach der Übernahme und anschließenden Integration ihres Konkurrenten Sabadell bis zu 2.500 Arbeitsplätze abbauen. Das berichtete die Tageszeitung Expansión am Mittwoch.
Den vorläufigen Berechnungen von BBVA zufolge entspräche dies etwas weniger als 6 % der derzeitigen kombinierten Belegschaft von rund 42.000 Mitarbeitenden in Spanien, wie die Zeitung unter Berufung auf nicht namentlich genannte Quellen meldet.
Die Regierung lehnt das aktuell auf über 14 Milliarden Euro (15,66 Milliarden US-Dollar) taxierte und von Sabadell abgelehnte feindliche Übernahmeangebot ab. Sie befürchtet, dass der Zusammenschluss zu Stellenverlusten führen könnte.
Die Zahl der geplanten Stellenstreichungen könnte sich laut Expansión noch ändern - abhängig davon, ob BBVA die Fusion der beiden Banken erlaubt wird und welche möglichen Auflagen die Regierung macht.
BBVA wollte zu den Berichten keinen Kommentar abgeben.
Nach spanischem Recht kann die Regierung ein Übernahmeangebot zwar nicht stoppen, sie hat jedoch das letzte Wort darüber, ob eine Fusion vollzogen werden darf. Sollte die Regierung eine vollständige Fusion blockieren, könnte BBVA Sabadell zu einem späteren Zeitpunkt integrieren und Sabadell bis dahin als eigenständige Einheit weiterführen.
Die spanische Wettbewerbsbehörde hatte den Fusionsvorschlag mit Auflagen bereits im vergangenen Monat genehmigt, während die Regierung vergangene Woche eine unverbindliche öffentliche Konsultation zu dem Vorhaben startete.
BBVA hat bislang nicht offengelegt, wie viele Arbeitsplätze konkret wegfallen werden, sondern lediglich angekündigt, 300 Filialen zu schließen.
Im Rahmen der geplanten Kosteneinsparungen von 850 Millionen Euro sollen laut BBVA 450 Millionen Euro auf Einsparungen bei Verwaltung und IT entfallen, 300 Millionen Euro auf Stellenabbau und 100 Millionen Euro auf Finanzierungskosten.
Die Aussicht, dass BBVA eine Mehrheitsbeteiligung an Sabadell ohne vollständige Fusion halten könnte, wirft Fragen auf, ob die erhofften Synergieeffekte tatsächlich erzielt werden können.
(1 US-Dollar = 0,8938 Euro)
(Bericht von Jesús Aguado; Redaktion: Inti Landauro und Louise Heavens; Übersetzung und Bearbeitung auf Deutsch: Patrycja Dobrowolska)