MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Münchner Mischkonzern Baywa ist in einem von Energieknappheit und Sorgen um die Welternährung geprägten Umfeld zuletzt stark gewachsen. Der Konzernumsatz stieg im zweiten Quartal im Jahresvergleich um gut 27 Prozent auf knapp 6,7 Milliarden Euro, wie das im SDax notierte Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte um knapp 85 Prozent auf 183,6 Millionen Euro zu. Der Nettogewinn hat sich mit 82,7 Millionen Euro fast verdreifacht. Die Aktie legte am Nachmittag um rund 1,5 Prozent zu. Seit der Jahreswende beträgt damit das Kursplus gut 12 Prozent.

Der Umsatz- und Gewinnsprung geht einher mit dem rasanten Preisanstieg bei Getreide und Dünger sowie der international steigenden Nachfrage nach Ökostrom-Anlagen. Die Baywa ist Deutschlands größter Agrarhändler, ein zweites wichtiges Standbein sind die erneuerbaren Energien, das Unternehmen projektiert und baut unter anderem große Solarparks. Beide Geschäftsfelder meldeten exzellente Ergebnisse.

Vorstandschef Lutz betonte, der Gewinnsprung im Agrargeschäft sei nicht der Marktlage geschuldet, sondern höherer Profitabilität. Für die zweite Jahreshälfte erwarten Lutz und seine Kollegen keine Fortsetzung der rasanten Teuerung bei Getreide oder Dünger, sondern stabile oder zumindest langsamer steigende Preise. Das Unternehmen hatte Ende Juli bereits seine Ergebnisprognose erhöht und rechnet nun mit einem Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) von 400 bis 450 Millionen Euro./cho/mne/mis