BERLIN (dpa-AFX) - Der Bundesverband der Arzneimittel-Hersteller und der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie wollen mit einer Fusion ihre Kräfte bündeln. "Der als Resultat entstehende Verband würde mehr als 90 Prozent der in Deutschland tätigen pharmazeutischen Unternehmen vertreten", erklärten die beiden Verbände am Dienstag in Berlin.

In den kommenden Monaten sollen die rechtlichen und organisatorischen Voraussetzungen erarbeitet werden. Anschließend könnten die Mitglieder beziehungsweise Delegierten des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller (BAH) und des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) im Sommer 2020 abstimmen. Die Lobby-Organisationen wollten sich mit der Fusion besser auf die gesundheitspolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Zukunft einstellen, hieß es. Der neue Verband werde vermutlich einen neuen Namen tragen, sagte ein Sprecher des BAH.

Die Pharmabranche sieht sich wachsenden Vorschriften der Politik gegenüber. Auch die Digitalisierung der Medizin sorgt für Druck. "Insgesamt steigt das Tempo der gesundheitspolitischen Gesetzgebung sowohl in Europa als auch in Deutschland", erklärte der BPI. Als Beispiel nannte er auch die Debatte um Lieferengpässe bei Arzneien.

Der BAH ist nach eigenen Angaben der mitgliederstärkste Branchenverband der Arzneimittelindustrie in Deutschland. Er vertritt demnach die Interessen von rund 400 Mitgliedsunternehmen mit etwa 80 000 Beschäftigten. Im BPI sind etwa 270 Unternehmen mit rund 78 000 Mitarbeitern zusammengeschlossen./sax/als/DP/stw