FRANKFURT (Dow Jones)--Bayer hat im Rennen um eine für Patienten schonendere Behandlung von zwei verbreiteten Augenkrankheiten gute Chancen, mit seinem Blockbustermedikament Eylea nicht ins Hintertreffen zu geraten. Das Medikament hat laut einer Mitteilung des Pharma- und Agrarkonzerns in zwei klinischen Studien sowohl bei neovaskulärer (feuchter) altersbedingter Makuladegeneration (AMD) als auch bei diabetischem Makulaödem (DME) gezeigt, dass es in höherer Dosierung bei einem 16-wöchigen Bahndlungsintervall dem bisher zugelassenen bisherigen 8-Wochen-Rhythmus nicht unterlegen ist. Das ist insofern bedeutsam, als dass das Mittel in den Augapfel gespritzt werden muss.

Bayer will die Daten nun bei Gesundheitsbehörden außerhalb der USA einreichen. Eylea gilt als Standardmedikament zur Behandlung der beiden Augenkrankheiten, die zu den häufigsten Ursachen für Sehkraftverlust zählen. Im vergangenen Jahr verzeichnete Bayer einen Umsatz von 2,9 Milliarden Euro mit Eylea. Das Mittel wurde zusammen mit Regeneron entwickelt. Das US-Unternehmen verbucht alle US-Gewinne für sich, während Bayer und Regeneron die Umsätze außerhalb der USA teilen.

Bayer musste bislang befürchten, dass neuere Medikamente Eylea schon vor dem Auslaufen des Patentschutzes 2025 den Rang ablaufen. Ein von Roche neu entwickeltes Mittel Vabysmo, das etwa ebenfalls bei AMD und DME eingesetzt werden kann, erlaubt nämlich eine Behandlung im 16-Wochen-Abstand. Vabysmo steht in Europa kurz vor der Zulassung.

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September 08, 2022 09:44 ET (13:44 GMT)