Die aktuellen Entwicklungen rund um die Corona-Pandemie in kompakter Form:


Dekra: Viele Menschen im Homeoffice klagen über Gesundheitsprobleme 

Eine Reihe von Arbeitnehmern klagt im Homeoffice über gesundheitliche Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Stress - allerdings fühlt sich die überwiegende Mehrheit dort besser vor einer Corona-Infektion geschützt. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Instituts Forsa für die Prüfgesellschaft Dekra unter 1502 Beschäftigten, deren Ergebnisse am Donnerstag vorgestellt wurden. Demnach macht das Arbeiten außerhalb des Büros viele Menschen krank. Der Umfrage zufolge klagte rund jeder dritte Befragte über gesundheitliche Probleme wegen eines mangelhaften, nicht-ergonomischen Arbeitsplatzes. 36 Prozent litten demnach unter Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Bei ähnlich vielen Beschäftigten fehlt es an der Arbeitsausstattung, etwa einem großen Bildschirm oder einer ausreichend stabilen Internetverbindung. 32 Prozent berichteten zudem von längeren oder untypischen Arbeitszeiten, etwa am Abend oder Wochenende.


Bericht: Merkel lässt sich am Freitag mit Astrazeneca impfen 

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will sich einem Bericht zufolge am Freitag mit dem Impfstoff Astrazeneca gegen Corona impfen lassen. Dies berichtete die "Welt" am Donnerstag ohne Angaben von Quellen. Die Kanzlerin ist über 60 Jahre alt und fällt damit in die Gruppe derjenigen, die in Deutschland für Astrazeneca-Impfungen infrage kommen.


Scholz: Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist verfassungsfest 

Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Blick auf Rechtsbedenken gegen den Bundes-Lockdown betont, die Regelungen entsprächen laut Überprüfung der Regierung geltendem Recht. "Die Verfassungsressorts haben sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie das Gesetz zu bewerten ist - und wir sind alle zu dem Ergebnis gekommen, dass das eine zulässige, richtige und auch verfassungsfeste Lösung ist", sagte Scholz. "Ganz klar wird das sicher von irgendwem angegriffen, deshalb haben wir uns besonders intensive Mühe gegeben, die Frage juristisch vorher zu prüfen, bevor wir den Vorschlag machen." Die Bild-Zeitung hatte unter Berufung auf Experten im Bundeskanzleramt von Bedenken zur Reform des Infektionsschutzgesetzes berichtet.


RKI setzt sich für eingeschränkten Regelbetrieb in Krankenhäusern ein 

Das Robert-Koch-Institut (RKI) setzt sich wegen der stark steigenden Zahl der Corona-Neuinfektionen dafür ein, den Regelbetrieb in den Krankenhäusern einzuschränken. Damit sollten die Kapazitäten in den Intensivstationen bestmöglich geschont werden, sagte RKI-Chef Lothar Wieler . Er plädierte zudem dafür, in stark betroffenen Regionen stabile Patientinnen und Patienten an andere Orte zu verlegen, um Kapazitäten für schwerere Fälle zu gewinnen. Wieler räumte ein, dass dies für Betroffene und Angehörige eine "einschneidende Maßnahme" sei. Angesichts der Situation sei aber solidarische Handeln erforderlich, auch über Kreis- und Landesgrenzen hinweg. Die Lage in den Krankenhäusern spitze sich teilweise dramatisch zu. Sie werde "uns auch noch härter treffen als in der zweiten Welle".


Stiko-Chef warnt vor Aufhebung der Impf-Priorisierung 

Der Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Thomas Mertens, warnt davor, die Priorisierung beim Impfen aufzuheben. "Diese Diskussion nützt jetzt wirklich keinem", sagte er der Rheinischen Post. "Wir müssen doch mit begrenzten Impfstoffmengen weiter möglichst Menschen mit hohem Risiko für schweren Covid-19-Verlauf wie Vorerkrankte schützen." Damit würden auch die Intensivstationen geschützt. Zuletzt hatten Bayerns Gesundheitsminister und die Uniklinik Dresden eine Aufgabe der Priorisierung gefordert.


Existenzgründungen im Corona-Jahr um 11 Prozent rückläufig 

Im Corona-Jahr 2020 haben sich deutlich weniger Menschen selbstständig gemacht. Die Zahl der Existenzgründungen sank um gut 11 Prozent oder 68.000 auf 537.000, wie eine Vorabauswertung des KfW-Gründungsmonitors zeigt. Deutliche Rückgänge gab es sowohl bei den Startups im Vollerwerb (minus 12 Prozent) als auch bei denen im Nebenerwerb (minus 11 Prozent). Allerdings stieg der Anteil an sogenannten Chancengründungen von 73 im Jahr 2019 auf 80 Prozent an. Viele Unternehmer hätten laut KfW offenbar trotz Corona-Krise die Beharrlichkeit gehabt, ihre Idee zu verwirklichen.


Bund fördert Corona-Medikamentenforschung mit 50 Millionen Euro 

Der Bund unterstützt die Erforschung von Medikamenten gegen das Coronavirus mit rund 50 Millionen Euro. Ein unabhängiges Begutachtungsgremium habe dazu die Förderung von acht Vorhaben vorgeschlagen, darunter eines des Leverkusener Pharmakonzerns Bayer, sagte Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) in Berlin. Die abschließende Entscheidung soll bereits in den nächsten Wochen fallen, so dass die Förderung "zügig starten" könne. Die Medikamenten-Kandidaten haben bereits wichtige vorklinische Studien abgeschlossen. Nun soll die Erprobung in den ersten zwei von drei klinischen Phasen unterstützt werden. Bereits am Ende der sogenannten 2B-Phase wäre eine vorläufige Zulassung möglich, sagte Karliczek. Für die jetzige Runde ist nun noch eine zweite Einreichungsfrist bis zum Sommer dieses Jahres geplant.


Debatte in Japan über Absage Olympischer Spiele wegen Corona-Infektionslage 

Der einflussreiche japanische Politiker Toshiro Nikai hat angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie ein Aus der Olympischen Sommerspiele ins Spiel gebracht. Der Generalsekretär der regierenden Liberaldemokratischen Partei sagte am Donnerstag, die Spiele müssten "ohne Zögern" abgesagt werden, sollte die Infektionslage zu ernst sein. "Wenn die Infektionen sich wegen Olympia ausbreiten, weiß ich nicht, wozu Olympia gut ist", sagte Nikai dem privaten Fernsehsender TBS.


Spahn fordert sofort zusätzliche Corona-Eindämmungsmaßnahmen 

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat an die Länder appelliert, mit der Anwendung der Corona-Notbremse nicht mehr zu warten. "Es ist gut, dass wir mit der Notbremse per Bundesgesetz bald eine einheitliche und nachvollziehbare Regelung haben, aber wir sollten nicht darauf warten, bis der Bundestag nächste Woche dieses Gesetz beschlossen hat", sagte Spahn am Donnerstag in Berlin.


Intensivmediziner fordern Politik in dramatischen Appellen zum Handeln auf 

Deutschlands Intensivmediziner haben angesichts steigender Corona-Infektionszahlen mit dramatischen Appellen eine schnelle Verabschiedung des verschärften Infektionsschutzgesetzes gefordert. Die Lage in den Kliniken sei dramatisch, sagte der Präsident der Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), Gernot Marx, am Donnerstag auf NDR Info. Er sei seit mehr als 20 Jahren in der Intensivmedizin tätig - "so eine Situation habe ich aber noch nicht erlebt", sagte Marx.


Schwesig: Können nicht auf Bundesinfektionsschutzgesetz warten 

Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat die laufenden Verhandlungen zum Infektionsschutzgesetz als zu langsam kritisiert. Ihr Bundesland diskutiere bereits über einen "harten Lockdown" und werde "nicht auf das Bundesgesetz warten können", sagte Schwesig am Donnerstag im Fernsehsender "Welt". Es sei "unzumutbar", dass im Bund nun 14 Tage verhandelt werden solle. "Wir brauchen jetzt zügig Entscheidungen", sagte Schwesig. Zu den notwendigen Maßnahmen gehörten auch Ausgangsbeschränkungen. Die so genannte Sieben-Tage-Inzidenz hatte am Dienstag und Mittwoch in Mecklenburg-Vorpommern landesweit bei über 150 gelegen. Wie die Landesregierung am Mittwochabend mitteilte, gehen daher ab Montag landesweit sämtliche Kindertagesstätten in eine Notfallbetreuung.

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April 15, 2021 08:10 ET (12:10 GMT)