BERLIN (dpa-AFX) - Bayer und sein US-Partner Janssen setzen mit einem Zulassungsantrag für Kinder auf eine Verlängerung der exklusiven Verkaufsrechte für den wichtigen Umsatztreiber Xarelto in den USA. Janssen habe bei der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung des Gerinnungshemmers zur Behandlung von venösen Thromboembolien und der Prophylaxe eines abermaligen Auftretens bei Kindern beantragt, wie der Dax-Konzern am Mittwoch in Berlin mitteilte. Die zweite Indikation betreffe die Thromboseprophylaxe nach der Fontan-Operation bei Patienten ab zwei Jahren mit angeborener Herzerkrankung.

Die Einreichung des Zulassungsantrages ist eine Bedingung dafür, dass Xarelto in den USA über den Patentablauf hinaus für weitere sechs Monate ausschließlich von Bayers Partner Janssen vermarktet werden darf. Damit würde sich der Schutz von August 2024 bis Februar 2025 verlängern.

Xarelto mit dem Wirkstoff Rivaroxaban ist seit 2008 auf dem Markt. Es wird zur Prävention von Blutgerinnseln und von Schlaganfällen eingesetzt und ist der wichtigste Umsatzbringer im Bayer-Pharmageschäft. 2020 erlöste der Pharma- und Agrarchemiekonzern mit dem Medikament gut 4,5 Milliarden Euro. Das sind mehr als ein Viertel der gesamten Pharmaerlöse und rund elf Prozent des Konzernumsatzes. Xarelto wird außerhalb der USA von Bayer vermarktet, auf dem US-Markt selbst durch die Tochter des US-Konzerns Johnson & Johnson.

In den kommenden Jahren wird der Patentschutz in verschiedenen Ländern schrittweise wegfallen. Wie in der Branche üblich werden Konkurrenten dann günstigere Nachahmermittel auf den Markt bringen. Der Xarelto-Umsatz dürfte also schrumpfen. Daher ist eine Verlängerung exklusiver Verkaufsrechte in einzelnen Märkten wichtig für den Konzern./mis/mne/jha/