HAMBURG (dpa-AFX) - Bayer-Chef
"Monsanto hat ein völlig neues Geschäftsmodell etabliert und marktfähig gemacht", sagte er dem Wirtschaftsmagazin. Im Prinzip arbeite der Konzern ähnlich wie die Software- oder die Musikindustrie - teuer entwickeltes Saatgut im Austausch gegen Lizenzgebühren. "Natürlich gab es Bauern, die gesagt haben, wir nutzen das Monsanto-Saatgut genauso, wie wir es schon immer gemacht haben", argumentierte er weiter: "Wenn man ein solches Verhalten als Unternehmen toleriert, entzieht man dem Geschäftsmodell die Basis. Monsanto hat nur seine Rechtsposition verteidigt."
Für den Fall, dass die Wettbewerbsbehörden den Zusammenschluss billigen, werde es allenfalls geringfügige Änderungen an dieser Praxis geben, führte er weiter aus. "Natürlich haben wir die geistigen Eigentumsrechte an unseren Innovationen im Blick. Bayer setzt diese aber nicht gegenüber Kleinbauern durch, die ausschließlich für den Eigenbedarf und das Überleben ihrer Familie anbauen", sagte der Manager dem Blatt.
Den Genehmigungsverfahren der verschiedenen Kartellbehörden blickt Baumann optimistisch entgegen. Denn durch den Zusammenschluss werde der Wettbewerb innerhalb der Agrarchemieindustrie gestärkt: "Dow
Erst am Dienstag hatten die Monsanto-Aktionäre den Weg für die Übernahme mit einem klaren Votum frei gemacht. Für den Abschluss des Mega-Deals fehlen aber noch Genehmigungen durch die Behörden rund um den Globus. Mit einem Abschluss der Transaktion wird weiter Ende 2017 gerechnet. Es wäre die größte Übernahme eines deutschen Konzerns im Ausland. Mit dem Zukauf würde Bayer auf einen Schlag zur globalen Nummer eins bei Saatgut und Pflanzenschutzmitteln aufsteigen./jha/stw