(Neu: Schlusskurs)

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bayer-Aktien haben am Donnerstag mit Verlusten auf den Milliardenvergleich in mehreren US-Rechtsstreitigkeiten reagiert. Die Anleger nutzten die guten Nachrichten zum Verkauf der Papiere nach dem deutlichen Kurszuwachs der zurückliegenden Wochen. Entsprechend verloren Bayer als zweitschwächster Dax-Wert 2,94 Prozent auf 67,93 Euro.

Ein Börsianer sprach vom klassischen "Sell on good news". Die Anleger hätten sich nach den jüngsten Signalen bereits auf einen nahen Vergleich einstellen können und entsprechend positioniert. Die Bestätigung werde nun zum Verkauf genutzt.

Der Agrarchemie- und Pharmakonzern gab am Vorabend milliardenschwere Vergleiche zu den rechtlichen Problemen in den USA bekannt. Dabei geht es vor allem um angebliche Krebsrisiken des Unkrautvernichters Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat. Bayer teilte mit, man werde sich die Einigung mit zahlreichen US-Klägern mehr als zehn Milliarden Euro kosten lassen.

Mit dem Kompromiss sollten etwa 75 Prozent der aktuellen Roundup-Verfahren abgeschlossen werden - mit insgesamt etwa 125 000 eingereichten und nicht eingereichten Klagen. Auch die übrigen Verfahren sollten innerhalb der kommenden Monate zum Abschluss kommen, hieß es.

Analysten reagierten erleichtert. Michael Leuchten von der UBS sieht Bayer-Aktien nun wieder als investierbare Anlage. HSBC-Experte Stephen McGarry empfahl Bayer-Papiere mit einem neuen Ziel von 85 Euro zum Kauf. Er hatte mit einer Belastung von 20 Milliarden Euro aus den US-Rechtsstreitigkeiten gerechnet.

Nach der Beilegung dampfte er sie nun im Bewertungsmodell auf gut 12 Milliarden Euro ein. Experte Falko Friedrichs von der Deutschen Bank sah es als positive Überraschung, dass drei Dispute auf einmal ausgeräumt worden seien./ag/edh/zb