Österreichs viertgrößtem Geldhaus Bawag hat im zweiten Quartal die Corona-Krise zu schaffen gemacht.

Bei höheren Risikovorsorgen halbierte sich der Gewinn unter dem Strich auf 61,2 Millionen Euro nach 121,7 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie das Institut am Dienstag mitteilte. An ihren Zielen hält die Bank fest, und auch an der geplanten Dividendenzahlung für 2019 werde nicht gerüttelt. Die Hauptversammlung wurde auf den 30. Oktober verlegt.

Um dem sich verschlechternden makroökonomischen Umfeld entgegenzuwirken, seien zusätzliche Vorsorgen gebildet worden, erklärte die Bank, deren größter Aktionär der US-Fonds Golden Tree ist. Die Risikokosten erhöhten sich im zweiten Quartal auf 74,6 Millionen Euro von 15,3 Millionen Euro im Jahr davor. Das Ergebnis vor Risikokosten sank um 9,9 Prozent auf 159,5 Millionen Euro. Für die zweite Jahreshälfte erwartet die Bank niedrigere Risikokosten als in den ersten sechs Monaten.

"Es versteht sich von selbst, dass unser Business durch die Ereignisse der letzten Monate für immer verändert sein wird",

sagte Bankchef Anas Abuzaakouk. Die "Veränderungen in den vergangenen drei Monaten würden als Katalysator für beschleunigte Veränderungen in der Organisation dienen".

Für den Rest des Jahres erwartet der Bawag-Chef ein solides Geschäft. Bei der Bildung von Vorsorge werde das Institut aber weiterhin vorsichtig handeln, hieß es. Die Eigenkapitalrendite (Return on Tangible Common Equity) erwartet die Bank im Gesamtjahr bei rund zehn Prozent. Mittelfristig soll diese Kennzahl auf über 15 Prozent erhöht werden. Die Kosten-Ertrags-Quote (CIR) lag im ersten Halbjahr bei 43 Prozent. Mittelfristig werde eine Quote von unter 40 Prozent angestrebt.