SCHROBENHAUSEN (dpa-AFX) - Projektverschiebungen lassen den Tiefbauspezialisten Bauer AG pessimistischer für das Gesamtjahr werden. Zudem wirken sich die niedrigen Marktzinsen negativ auf das Zinssicherungs-Geschäft des Unternehmens aus. Das Unternehmen aus Schrobenhausen reduzierte am Mittwochabend deshalb seine Gewinnziele für das Jahr 2019. Die Papiere des Tiefbauspezialisten rauschten bis zum späten Donnerstagvormittag um mehr als 21 Prozent auf 16,20 Euro in die Tiefe. Zwischenzeitlich waren die Anteilsscheine um knapp 24 Prozent abgesackt.

Zu Projektverschiebungen sei es in unterschiedlichen Ländern gekommen, besonders in Südost-Asien, sagte Unternehmenschef Michael Stomberg der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX am Donnerstag. So habe ein Regierungswechsel in Malaysia alle Bauprojekte gestoppt, um die Korruption zu bekämpfen. Die Bauer AG rechnete aber mit einer Wiederaufnahme der Projekte, die wohl aber erst 2020 kommen werde. In Thailand führte die Königs-Krönung und die Regierungsbildung zu monatelangem Stillstand und in Vietnam seien die Behörden nicht in der Lage, Baugenehmigungen zu erteilen.

Laut dem Fachmann Sven Diermeier vom Analysehaus Independent Research dürfte die Gewinnwarnung das Vertrauen der Anleger in das Unternehmen und in die Aktien belasten. Es ist nicht die erste Warnung dieser Art. Die Analysten von Kepler rechneten etwa vor, dass Bauer zwischen 2009 und 2017 mindestens einmal pro Jahr sinkende Gewinne in Aussicht gestellt habe. Für den Experten Stephan Klepp von der Commerzbank ist nach der aktuellen Prognosesenkung klar, dass die Markterwartungen nun wohl deutlich nach unten revidiert werden. /mne/fba/nas