Flaches Wasser nach der sommerlichen Hitzewelle hat die Schifffahrt auf dem gesamten Fluss in Deutschland seit Juli behindert, ebenso wie auf anderen europäischen Wasserstraßen.

Der Referenzwasserstand an der Engstelle von Kaub südlich von Koblenz lag am Mittwoch bei 48 Zentimetern, so die Daten von Refinitiv Eikon, was einem Rückgang von etwa 4 Zentimetern an diesem Tag entspricht. Schiffe benötigen etwa 1,5 Meter Referenzwasserlinie, um voll beladen zu fahren.

Die Frachtschifffahrt auf dem Fluss geht weiter, allerdings sind die Schiffe manchmal gezwungen, dreiviertel leer zu fahren. Aber die Zahl der Schiffe, die noch in der Lage sind, in dem flachen Wasser zu fahren, insbesondere um Kaub, nimmt ab, so dass die Transportkosten für die Frachteigentümer steigen, so die Händler.

Die Spotpreise für den Transport in einem Flüssigtankschiff von Rotterdam nach Karlsruhe südlich von Kaub stiegen am Mittwoch auf etwa 110 Euro pro Tonne, 16 Euro mehr als am Dienstag und nur etwa 20 Euro pro Tonne im Juni, bevor die Wasserstände sanken, so die Händler.

Für diese Woche wird heißes und trockenes Wetter vorhergesagt und eine Entspannung ist nicht in Sicht.

Der niedrige Wasserstand des Rheins wird im kommenden Monat die Produktion von zwei großen deutschen Kohlekraftwerken beeinträchtigen und könnte zu logistischen Problemen für Kohleimporteure führen.

Der Chemiekonzern BASF sagte am Freitag, er könne Produktionskürzungen nicht ausschließen, wenn das Niedrigwasser die Logistik stört.

Die Schifffahrtsbehörden sperren den Fluss bei Niedrigwasser nicht, sondern überlassen es den Schiffsbetreibern, zu entscheiden, wann sie anhalten. Der Rhein ist ein wichtiger Schifffahrtsweg für Rohstoffe wie Getreide, Chemikalien, Mineralien, Kohle und Ölprodukte einschließlich Heizöl.

Deutsche Unternehmen hatten 2018 mit Lieferengpässen und Produktionsproblemen aufgrund des niedrigen Wasserstands des Rheins zu kämpfen.