NEW YORK (awp international) - BASF will sich offenbar von seiner Beteiligung am Spezialchemieunternehmen Solenis trennen - oder diese zumindest reduzieren. Gemeinsam mit dem Finanz- und Mitinvestor Clayton Dubilier & Rice (CD&R) werden derzeit verschiedene Ausstiegsoptionen geprüft, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwochabend unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete.

Bei dem möglichen Ausstieg sei ein Börsengang oder ein Verkauf möglich. Der deutsche Chemiekonzern und CD&R streben dem Bericht zufolge eine Bewertung von 5 Milliarden Dollar (4 Mrd Euro) einschliesslich Schulden an. Sprecher der beiden Unternehmen wollten diese Informationen nicht kommentieren, hiess es.

Der deutsche Konzern hält aktuell 49 Prozent an Solenis. Das Unternehmen ist 2019 aus einer Fusion eines von CD&R gekauften Unternehmens mit einer BASF-Sparte hervorgegangen. Solenis beschäftigt mehr als 5200 Mitarbeiter und kommt auf einen Jahresumsatz von rund drei Milliarden Dollar. Das Unternehmen stellt vor allem Chemikalien zur Wasseraufbereitung her.

Eine Trennung von der Beteiligung oder zumindest der Abbau der Anteile wären keine Überraschung, da es zu der Strategie des seit Mai 2018 amtierenden Konzernchefs Martin Brudermüller passt. Er hatte zu seinem Amtsantritt gesagt, dass er den Konzern "evolutionär" weiterentwickeln will. Dazu gehört, dass sich der Konzern von nicht zum Kerngeschäft gehörenden Bereichen trennt.

An der Börse spielte der Bericht über die mögliche Trennung von der Beteiligung keine Rolle. Der Kurs gab zum Handelsstart marktkonform leicht nach. Die BASF-Aktie gehört seit einiger Zeit zu den Verlierern am deutschen Aktienmarkt. Seit dem Amtsantritt Brudermüllers sackte der Kurs um rund ein Fünftel ab, während der Dax im gleichen Zeitraum rund 20 Prozent zulegen konnte./zb/jha/