Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

DAX-KONZERNE - Außenpolitiker der SPD-Bundestagfraktion haben nach den neuen Enthüllungen zur Verfolgung und Masseninternierung von Uiguren in der nordwestchinesischen Region Xinjiang Konsequenzen gefordert. "Deutsche Unternehmen können in Xinjiang nicht einfach business as usual betreiben. Es müssen Konsequenzen gezogen werden", sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), dem Handelsblatt. Die sogenannten "Xinjiang Police Files" belegten "in aller Grausamkeit das Orwell'sche Ausmaß des chinesischen Unterdrückungssystems der Uiguren", so Roth. "Wir dürfen nicht die Augen vor dem unvorstellbaren Leid der Uiguren schließen." Auch der SPD-Menschrechtspolitiker Frank Schwabe sieht Konzerne wie BASF und Volkswagen, die jeweils ein Werk in Xinjiang haben, in der Pflicht. (Handelsblatt)

TALANX - Die Talanx-Tochter HDI International baut mit dem Erwerb des Privatkundengeschäfts von Sompo Seguros ihre Präsenz in Brasilien aus. Wie der Mehrmarkenversicherer Talanx mitteilt, rückt die HDI mit der Akquisition im größten lateinamerikanischen Versicherungsmarkt, der zu den fünf Kernmärkten der Hannoveraner in Lateinamerika sowie Mittel- und Osteuropa gehört, auf den siebten Rang in der Schaden- und Unfallversicherung sowie auf Platz vier im Kfz-Versicherungsmarkt vor. (Börsen-Zeitung)

HAPAG-LLOYD - Deutschlands größte Reederei Hapag-Lloyd will weiter in Häfen investieren. "Wir werden uns weiter nach Terminals umgucken", sagte der Vorstandsvorsitzende Rolf Habben Jansen im Interview. Dabei kämen auch Ziele in Nordeuropa in Frage. "Antwerpen und Rotterdam sind wichtige Drehscheiben in unserem Netzwerk, ich könnte mir das vorstellen. Aber zuerst muss sich eine Möglichkeit ergeben, und der Preis müsste stimmen", so Habben Jansen. (Wirtschaftswoche)

GRENKE - Die Grenke AG verzichtet auf juristische Schritte gegen den Investor Fraser Perring und seine Firma Viceroy. Dies haben Vorstand und Aufsichtsrat unter Abwägung von Chancen, Kosten und Dauer eines solchen Verfahrens beschlossen. "Da ist faktisch nichts zu holen", sagte Finanzvorstand Sebastian Hirsch mit Blick auf Perring, der im September 2020 im Rahmen einer Short-Seller-Attacke Grenke unter anderem Manipulation bei der Bilanzierung vorgeworfen hatte. Die Kosten für eine Reihe von Sonderprüfungen, die infolge von Perrings Vorwürfen durchgeführt wurden, bezifferte Hirsch auf 15 Millionen Euro. Zu den Wachstumsplänen sagte Hirsch, dass man auch bei der Dividende an "alte Stärken" anknüpfen wolle. (Börsen-Zeitung)

ADVENT - Mit seinem 25 Milliarden Dollar schweren neuen Fonds wird der Finanzinvestor Advent je Beteiligung einen dreistelligen Millionen- bis niedrigen Milliardenbetrag an Eigenkapital (Equity) bereitstellen: "Wir haben eine Spreizung von 100 Millionen bis zu 2 Milliarden an Equity, das wir pro Transaktion investieren können", sagte Advents Geschäftsführender Partner und Ko-Deutschlandchef Ranjan Sen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ). Finanzinvestoren nehmen außerdem normalerweise je Übernahme Kredite auf, die das Fünf- bis Achtfache des Eigenkapitals betragen können. Hochgerechnet auf den neuen Fonds ergibt das für den neuen Advent-Fonds mögliche Transaktionsvolumina im zweistelligen Milliarden-Dollar-Bereich, wie Sen vorrechnete. "Dann können Sie sich Zahlen zwischen 10 und 20 Milliarden durchaus vorstellen." Der neue Geldtopf werde voraussichtlich zwischen 35 und 45 Transaktionen speisen, vergleichbar mit dem Muster vergangener Fonds. (FAZ)

OTTO - Onlinehandel treibt Otto an. Unter Berücksichtigung des Mitte Juni 2021 an die Börse gekommenen Online-Modehändlers About You sowie der Lieferdienste Hermes Deutschland und Hermes UK, an denen sich der Finanzinvestor Advent im Herbst 2020 mit Anteilen von 25 bzw. 75 Prozent beteiligte, stiegen die Konzernerlöse 2020/21 auf 17,8 Milliarden Euro. Bereinigt um Effekte aus den Veränderungen im Unternehmensportfolio, zu denen unter anderem die Entkonsolidierung der Hermes-Paketlogistikaktivitäten in Deutschland und Großbritannien gehörte, legte der Umsatz im Vorjahresvergleich um 17,2 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro zu. Dabei stiegen allein die Online-Erlöse um 25,6? Prozent auf 9,9 Milliarden Euro, in Deutschland um 24,1? Prozent auf 7 Milliarden Euro. (Börsen-Zeitung)

GORILLAS - Der Schnelllieferdienst Gorillas gerät im hart umkämpften Markt des Onlinehandels mit Lebensmitteln immer stärker unter Druck. Um die Kosten in den Griff zu bekommen, will das Unternehmen rund 300 Mitarbeiter in der Verwaltung entlassen. Zugleich wird die rasante Expansion gebremst. Gorillas will sich künftig auf die Kernmärkte Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande und USA konzentrieren. In diesen Ländern erzielt das Unternehmen nach eigenen Angaben 90 Prozent seiner Umsätze. Offensichtlich haben die Investoren Gründer Kagan Sümer ein Ultimatum gestellt. Zurzeit wird die Series-D-Finanzierungsrunde verhandelt, und neues Geld soll es nur geben, wenn das Unternehmen perspektivisch Gewinn vorweisen kann. (Handelsblatt)

LILIUM - Der hochdefizitäre Flugtaxihersteller Lilium entwickelt gemeinsam mit dem US-Mischkonzern Honeywell und dem japanischen Autozulieferer Denso einen Elektromotor für den geplanten ersten Serienflieger von Lilium. Dieser Motor solle die Triebwerke des Elektro-Senkrechtstarters von Lilium antreiben, teilte das seit 2021 an der Nasdaq notierte Unternehmen mit. Lilium und Honeywell arbeiten bereits eng zusammen. Der Konzern mit Sitz im Bundesstaat New Jersey entwickelt Steuerungssysteme für die Lilium-Jets. Honeywell produziert unter anderem Flugschreiber für Boeing und für Airbus. (Börsen-Zeitung)

JP MORGAN - Die Europa-Einheit von JP Morgan hat laut Geschäftsbericht 2021 "in allen Segmenten den Plan" übertroffen und kündigt für das laufende Geschäftsjahr aufs Neue hohe Ertragszuwächse an, wenngleich in vermindertem Tempo. Nachdem die Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss 2021 im Zuge brexitbedingter Verlagerung von Aktivitäten um rund 170 Prozent auf rund 1,9 Milliarden Euro in die Höhe geschossen ist, stellt sich die Europa-Einheit auf einen Anstieg um rund 80 Prozent im laufenden Jahr ein, wie es im Geschäftsbericht 2021 heißt. Treiber sollten demnach vor allem erweiterte Geschäftsaktivitäten in den Sparten Securities Services und Payments sowie die Integration des neuen Segments Private Bank sein. (Börsen Zeitung)

KLARNA - Der schwedische Zahlungsdienstleister Klarna hat mit Verweis auf den Ukrainekrieg und die steigende Inflation angekündigt, jede zehnte Stelle im Unternehmen zu streichen, insgesamt 700 Mitarbeiter. Auch die volatilen Aktienmärkte und die Aussicht auf eine "wahrscheinliche Rezession" hätten zu der Entscheidung beigetragen. Betroffen sind nach Aussagen des Klarna-Chefs Sebastian Siemiatkowski alle Bereiche des Unternehmens. (FAZ)

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May 25, 2022 01:00 ET (05:00 GMT)