--Quartalsgewinn legt um fast ein Drittel zu

--BASF-Ergebnis deutlich über Analystenerwartungen

--Chemieriese übertrifft auch eigene Jahresziele

--Aktie legt zu

(NEU: Weitere Details, Hintergrund)

Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Geschäfte von BASF sind im vierten Quartal deutlich besser als erwartet gelaufen. Der von der Corona-Krise im Frühjahr und im Sommer stark getroffene Chemieriese verbuchte zwischen Oktober und Dezember wieder Wachstum und ein bereinigtes operatives Ergebnis (EBIT) von 1,11 Milliarden Euro - das sind 32 Prozent mehr als im Vorjahr und eine gute halbe Milliarde Euro mehr als im Vorquartal. Damit habe man die Erwartungen des Marktes deutlich übertroffen, erklärte das Ludwigshafener Unternehmen die Veröffentlichung vorläufiger Zahlen.

Von Vara Research im Auftrag von BASF befragte Analysten hatten im Schnitt lediglich mit 845 Millionen Euro gerechnet. Selbst die höchste Einzelschätzung reichte an das tatsächliche Ergebnis nicht heran. Dank höherer Mengen und Preise stieg der Umsatz um gut 8 Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Analysten hatten kein Wachstum erwartet und waren von knapp 14,7 Milliarden Euro ausgegangen.

Noch im Sommer sah es für BASF nicht gut aus. Die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise hatten die Nachfrage der für den Konzern bedeutsamen Autoindustrie einbrechen lassen. Vor diesem Hintergrund und wegen Überkapazitäten bei Basischemikalien hatte BASF im dritten Quartal Wertberichtigungen von 2,8 Milliarden Euro vorgenommen.

Im Schlussquartal lief es nun bei Grundstoffen, Kunststoffvorprodukten sowie Zusatzstoffen für industrielle Anwendungen deutlich besser als von Analysten erwartet, wie BASF erklärte. In den von der Autobranche abhängigen Geschäftsfeld Surface Technologies sowie bei Nahrungsergänzungsmitteln und Chemikalien für Kosmetik und Reinigungsmitteln seien die Gewinne leicht hinter den Erwartungen der Analysten geblieben. Deutlich schlechter als am Markt geschätzt fiel das Ergebnis im Agrargeschäft aus - hier wirkten sich negative Wechselkurseffekte aus.

Dank der zuletzt starken Zahlen wurden die zuletzt gegebenen Jahresprognosen sowohl beim Umsatz als auch beim bereinigten operativen Ergebnis übertroffen. Die Einnahmen blieben mit 59,15 Milliarden Euro zwar um 167 Millionen Euro hinter dem Vorjahreswert zurück, sanken aber nicht wie prognostiziert auf 57 bis 58 Milliarden. Das bereinigte EBIT im Gesamtjahr fiel um 23 Prozent auf 3,56 Milliarden Euro - prognostiziert hatte BASF aber nur maximal 3,3 Milliarden Euro.

Die BASF-Aktie reagierte positiv auf die Zahlen und legte an der Frankfurter Börse um 1,8 Prozent zu. Die komplette Bilanz wird BASF am 26. Februar veröffentlichen. Dann wird sich auch zeigen, ob der Chemiekonzern womöglich seine Dividende kürzt, wie Vorstandschef Martin Brudermüller Ende Oktober dies für den Fall nicht ausschließen wollte, dass sich die Wachstumschancen verringern und die Profitabilität erheblich beeinträchtigen sollten. Die Chemiebranche im Allgemeinen und BASF im Speziellen gelten als gute Konjunkturindikatoren.

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/sha

(END) Dow Jones Newswires

January 20, 2021 04:48 ET (09:48 GMT)