Düsseldorf (Reuters) - Ein Ende der Nachfrageschwäche in der Chemieindustrie rückt nach den Worten von BASF-Chef Martin Brudermüller näher.

"Wir sehen eine Bodenbildung", sagte Brudermüller in einem am Freitag veröffentlichten Gespräch mit der "Neuen Zürcher Zeitung". "Der Preisverfall und der Volumenrückgang bei den Verkäufen sind gestoppt", fügte er hinzu. Von einer durchgreifenden Wende wolle er aber noch nicht sprechen. "Wir sind erst einmal froh, dass es nicht weiter bergab geht", betonte Brudermüller, der auf der Hauptversammlung am kommenden Donnerstag das Ruder bei dem Dax-Konzern an Markus Kamieth übergibt.

Die deutsche Chemieindustrie hatte eine tiefe Krise beklagt, die sich vor zwei Jahren mit den explodierten Gaspreisen im Zuge des Kriegs in der Ukraine zugespitzt habe. Hinzu kam eine lahmende Nachfrage aus wichtigen Abnehmer-Industrien. BASF hatte im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch erlitten, der Umsatz schrumpfte. Der weltgrößte Chemiekonzern reagiert mit Einsparungen und einem Abbau von Stellen.

Doch nun mehren sich die Anzeichen, dass die Branche vor einer Wende stehen könnte. "Die Auftragslage der Chemiebranche lässt zwar noch zu wünschen übrig, doch der Tiefpunkt der Krise scheint überwunden zu sein", hatte die Chemie-Expertin des Münchner Ifo-Instituts, Anna Wolf, in dieser Woche gesagt. Der Spezialchemiekonzern Evonik hatte erklärt, er habe von Januar bis März nach sieben Quartalen mit rückläufigen Volumina die Absatzmengen steigern können.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)