Von Olaf Ridder

FRANKFURT (Dow Jones)--Zuletzt im Januar und davor im Oktober musste BASF bei den Zahlen die Katze vorab aus dem Sack lassen, weil der Markt so deutlich weniger erwartete als tatsächlich drin war. Zum Auftakt dieses Jahres ist das offenbar nicht noch einmal der Fall. Analysten erwarten gleichwohl starke Ergebniszahlen, wenn vor der virtuellen Hauptversammlung am Donnerstag die Zahlen für die Monate Januar bis März veröffentlicht werden.

Darauf werden Anleger achten:

DIE ZAHLEN: 5 Prozent mehr Umsatz und 37 Prozent mehr bereinigtes EBIT trauen Beobachter BASF nach einem von Vara Research zusammengestellten Konsens zu. Unter dem Strich könnten es gar 82 Prozent mehr Gewinn sein, denn die Konjunktur hat sich aufgehellt, und auch in der für BASF wichtigen Autobranche läuft es gut. Gerade in den zyklischen Geschäften sollte es für die Ludwigshafener besser gelaufen sein, sagt Baader-Analyst Markus Mayer und verweist auf starke Zahlen im OMV-Petrochemiegeschäft sowie bei Covestro.

DIE PROGNOSE: Mit Blick auf die Corona-Unwägbarkeiten und ihre möglichen Folgen hat BASF Ende Februar eine Prognose mit ziemlicher Spannweite ausgegeben. Zwischen 15 und 40 Prozent über dem Vorjahr wird das bereinigte EBIT gesehen. Finanzchef Hans-Ulrich Engel hat vor einem Monat gemeint, genaueres ließe sich wohl bei Vorlage der Erstquartalszahlen sagen. Analysten erwarten unterdessen bereits, dass BASF die Erwartungen an dieser Stelle hochschrauben wird: Ihr aktueller Konsens liegt bei gut 5,3 Milliarden Euro und damit deutlich über der BASF-Zielspanne von 4,1 bis 5,0 Milliarden Euro. Analyst Mayer schätzt, dass der BASF-Finanzchef den mittleren Punkt der Prognose um eine halbe Milliarde Euro anheben wird. Mehr Wachstum als angekündigt erwarten die Beobachter von BASF unterdessen nicht. Beim Umsatz liegt der Konsens nämlich etwa in der Mitte der aktuellen Prognose, die von 61 bis 64 Milliarden Euro reicht.

WINTERSHALL DEA: Der Öl- und Gasförderer hat sich nach einem von schwachen Rohstoffpreisen geprägten Jahr 2020 mit starken Zahlen im ersten Quartal zurückgemeldet. Der geplante Börsengang, der wahrscheinlich im Herbst stattfinden wird, dürfte unter diesem Vorzeichen positive Wirkungen für BASF haben. Ob Finanzchef Engel genauere Hinweise zu dem Vorhaben gibt, ist allerdings fraglich.

Nachfolgend eine Auswertung der Prognosen von Analysten zum ersten Quartal und zum Gesamtjahr 2021:


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.                               PROG   PROG 
1. QUARTAL                      1Q21   ggVj    1Q20 
Umsatz                        17.507    +5%  16.753 
EBIT vor Sondereffekten        2.250   +37%   1.640 
EBIT                           2.177   +50%   1.456 
Ergebnis vor Steuern           2.091   +74%   1.200 
Ergebnis n. Steuern u. Dritten 1.607   +82%     885 
Ergebnis je Aktie               1,75   +80%    0,97 
 
.                               PROG   PROG 
GESAMTJAHR                      Gj21   ggVj    Gj20 
Umsatz                        62.860    +6%  59.149 
EBIT vor Sondereffekten        5.349   +50%   3.560 
EBIT                           5.127     --    -191 
Ergebnis vor Steuern           4.807     --  -1.562 
Ergebnis n. Steuern u. Dritten 3.629     --  -1.060 
Ergebnis je Aktie               3,95     --   -1,15 
Dividende je Aktie              3,37    +2%    3,30 
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- Angaben in Millionen Euro, Ergebnis je Aktie und Dividende in Euro

- Bilanzierung nach IFRS

- Quellen: Angaben des Unternehmens. Prognosen von Vara Research

- ggVj = Veränderung in Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum

- das Geschäftsjahr entspricht dem Kalenderjahr

- alle Angaben ohne Gewähr

Kontakt zum Autor: olaf.ridder@wsj.com

DJG/rio/jhe

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April 28, 2021 23:45 ET (03:45 GMT)