ANALYSE/BAADER : Europas Chemiefirmen mögliche Profiteure des Handelskonflikts
Am 05. April 2018 um 10:19 Uhr
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ZÜRICH (dpa-AFX) - Europas Chemieunternehmen könnten laut den Marktexperten von Baader Helvea vom schwelenden Handelsstreit zwischen den USA und China profitieren. Die von China angekündigten Zölle seien zwar vordergründig negativ für exportorientierte Sektoren wie die Chemiebranche. Da der drohende Handelsstreit aber vor allem Chemiekonzerne in den USA und Asien treffen dürfte, seien bestimmte europäische Unternehmen im Vorteil, so das Fazit der am Donnerstag vorliegenden Branchenstudie.
Gemäß den Berechnungen der Analysten von Baader sind rund ein Viertel der 106 Produkte, die von China zukünftig mit einer 25 Prozent höheren Besteuerung rechnen müssen, Chemieprodukte. Konkret nennen die Analysten europäische Unternehmen wie BASF , Evonik oder Clariant , die "womöglich als Profiteure aus dem Handelskrieg hervorgehen".
Im Gegensatz dazu dürften Unternehmen wie Lanxess oder K+S aufgrund ihrer starken US-Exposition eher auf der Verliererseite enden. Hinzu komme eine mögliche Abwertung der chinesischen Währung und des US-Dollar, der die Position dieser Unternehmen schwächen dürfte./sta/ra/AWP/das
BASF SE ist der größte Chemiekonzern der Welt. Der Umsatz ist wie folgt auf die verschiedenen Produktfamilien verteilt:
- funktionale Produkte (44,1%): Katalysatoren (38,9% des Umsatzes), Leistungsmaterialien (23,9%), Monomere (22,7%), und Beschichtungen (14,5%);
- Hochleistungswerkstoffe (21,6%): Chemikalien für die Pflege (33,1% des Umsatzes), Dispersionen und Pigmente (31,8%), Performance Chemikalien (20,8%) und Nahrungsprodukte (14,3%);
- chemische Produkte (15%): Petrochemische Produkte (71,5% des Umsatzes) und Zwischenprodukte (28,5%);
- Agrochemikalien (14,6%);
- sonstige (4,7%).
Geographisch gesehen verteilt sich der Umsatz wie folgt: Deutschland (9,9%), Europa (27,9%), Nordamerika (27,3%), Asien / Pazifik (25,4%) und Südamerika / Afrika / Naher Osten (9,5%).