Liestal (awp) - Die Basellandschaftliche Kantonalbank (BLKB) hat im ersten Halbjahr 2020 den Gewinn trotz einem Anstieg der Wertberichtigungen gehalten. Auch die Hypothekarausleihungen stiegen trotz der Coronakrise weiter deutlich an. Für das zweite Semester gibt sich die Bank verhalten zuversichtlich.

Der Geschäftserfolg als Mass für das operative Geschäft lag mit 80,4 Millionen Franken um 3,3 Prozent über dem Vorjahresresultat, wie das Staatsinstitut am Dienstag mitteilte. Bei einer etwas höheren Bildung von Bankreserven verblieb unter dem Strich ein Reingewinn von 53,0 Millionen Franken und damit praktisch auf Vorjahreshöhe.

Das Zinsengeschäft, das Hauptgeschäft der Kantonalbank, wurde neben der anhaltenden Tiefzinssituation von einer klaren Erhöhung der Wertberichtigungen für Kreditrisiken beeinträchtigt. Der Netto-Erfolg bildete sich in der Folge auf 3,9 Prozent auf 127,7 Millionen Franken zurück.

Deutlich zulegen konnte die BLKB dagegen im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft, wo ein Erfolg von 36,5 Millionen (+7,1 Prozent) resultierte. Im Handelsgeschäft verdiente das Institut auch etwas mehr (+1,7 Prozent auf 8,9 Millionen).

Auf der Kostenseite machte sich der Anstieg der Stellen im Halbjahresvergleich in einem höheren Personalaufwand bemerkbar. Dagegen konnten die Sachkosten dank einem geringeren Aufwand im Bereich IT und Infrastruktur gesenkt werden. Insgesamt stieg der Geschäftsaufwand um 1,8 Prozent auf 90,3 Millionen Franken. Die Cost-Income-Ratio verschlechterte sich auf 51 Prozent gegenüber 47,4 Prozent im Jahr 2019.

Hypothekarkredite gewachsen

Die Coronakrise führte im Marktgebiet zu keinem substanziellen Einbruch bei der Hypotheken-Nachfrage. Die Kantonalbank erhöhte die Hypothekarausleihungen um 2,2 Prozent auf 20,0 Milliarden Franken. Rund 56 Prozent der Ausleihungen betreffen selbstgenutztes Wohneigentum in der Region.

Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Kreditlimiten für Firmen. Ohne die Covid-Kredite stiegen diese im ersten Halbjahr um knapp 11 Prozent auf 6,5 Milliarden Franken. Wegen der möglicher Auswirkungen der Coronakrise habe die Bank im ersten Halbjahr Wertberichtigungen für Kreditrisiken im Umfang von 9 Millionen Franken gebildet, schreibt sie.

Daneben hat die BLKB seit Beginn der Covid 19-Pandemie im Rahmen des Kreditprogramms des Bundes insgesamt 1'190 Anträge bearbeitet und Kredite in der Höhe von 147 Millionen Franken zugesagt. Die grosse Mehrheit betraf Covid 19-Kredite bis zu 500'000 Franken, die vollumfänglich vom Bund garantiert sind.

Gleichzeitig verzeichnete die Bank weitere Geldzuflüsse. Gegenüber dem Vorjahr verdoppelte sich der Netto-Neugeldzufluss auf 847 Millionen Franken. Die gesamten Kundenvermögen betrugen per Ende Juni 21,9 Milliarden Franken (+1,6 Prozent), davon waren 3,5 Milliarden in Vermögensverwaltungsmandaten investiert.

Nach wie vor sei es schwierig, die vollen wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 zu beurteilen, schreibt die Bank. Die BLKB halte deshalb am ursprünglichen Ausblick für das Gesamtjahr 2020 vorläufig fest, auch wenn es in der zweiten Jahreshälfte nötig sein könnte, weitere Wertberichtigungen für Kreditrisiken zu bilden. Im Februar hatte die BLKB eine "verhaltene Entwicklung und ein Ergebnis leicht über Vorjahr" prognostiziert.

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