Zürich (awp) - Der Schokoladenproduzent Barry Callebaut hat zusammen mit Partnern eine Methode zur Messung der Reduktion der Treibhausgas-Emissionen bei Milchkühen entwickelt. Zum ersten Mal habe das Unternehmen nun eine glaubwürdige Möglichkeit, die CO2-Einsparungen bei den Milchproduzenten in der Lieferkette zu messen, heisst es in einem Artikel auf der Unternehmenswebseite.

Die Studie wurde in den Niederlanden und den USA auf 56 Milchviehbetrieben mit total 15'600 Kühen durchgeführt. In den Niederlanden sei darin nachgewiesen worden, dass durch Agolin - das ist ein Futterzusatz, der den Organismus der Kühe so beeinflusst, dass sie weniger Methan ausstossen - zwischen März und August rund 1200 Megatonnen CO2 eingespart wurden. In der US-Studie wurde der Ausstoss von CO2 durch das Beimischen von Agolin im Futter um 500 Megatonnen verringert.

Kühe produzieren beim Verdauen das Treibhausgas Methan. Dieses ist weitaus klimaschädlicher als CO2. Um die Auswirkungen der Treibhausgase auf das Klima vergleichbar zu machen, wird der Methanausstoss aber auf CO2-Äquivalente umgerechnet, wie ein Sprecher von Barry Callebaut erklärte. Molkereiprodukte seien ein wichtiger Bestandteil vieler Schokoladenprodukte von Barry Callebaut. Gleichzeitig tragen sie aber auch am stärksten zu den Treibhausgasemissionen des Unternehmens bei, wie es in dem Artikel weiter heisst.

Die Studie sei aber erst der Anfang der Reise. Man wolle nun diese Methode auch bei weiteren Milchlieferanten anwenden und auf andere Regionen ausweiten.

Der Futterzusatz wird von der Schweizer Firma Agolin mit Sitz in Bière (VD) hergestellt. Das Unternehmen erforscht, entwickelt, produziert und vermarktet laut eigenen Angaben Futtermittelzusatzstoffe auf Basis pflanzlicher Wirkstoffe.

tv/cf