Zürich (awp) - Die Corona-Pandemie hat sich auch im ersten Quartal des neuen Geschäftsjahrs 2020/21 negativ auf die Verkäufe des Schokoladeriesen Barry Callebaut (BC) ausgewirkt. Verkaufsmenge wie auch Umsatz waren deutlich rückläufig. Die Mittelfristziele werden aber bestätigt.

Das Verkaufsvolumen sank in der Periode von September bis November 2020 um 4,3 Prozent auf gut 560'000 Tonnen, wie der Zürcher Schokoladen-Hersteller am Mittwoch mitteilte. Im vierten Quartal des letzten Geschäftsjahres (Juni bis August) waren die Volumen ebenfalls um diesen Prozentsatz gesunken.

Beim Umsatz ergab sich im ersten Quartal ein Minus von 11,2 Prozent auf 1,78 Milliarden Franken, wobei der Rückgang in Lokalwährungen mit 3,5 Prozent deutlich geringer ausfiel.

Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen von Analysten gemäss AWP-Konsens relativ klar verfehlt. Erwartet worden war bei der (wichtigeren) Verkaufsmenge ein Minus von lediglich 3,0 Prozent, beim Umsatz waren 1,86 Milliarden geschätzt worden.

"Robuste Ergebnisse"

CEO Antoine de Saint-Affrique zeigt sich in der Mitteilung aber trotzdem zufrieden und spricht von "robusten Ergebnissen in einem weiterhin herausfordernden Umfeld". Die sich insgesamt verbessernde Performance im Schokoladengeschäft und die anhaltende Erholung im Gourmet-Geschäft zeigten, dass man von Quartal zu Quartal an Dynamik gewinne.

Die Verkaufsmenge im Schokoladengeschäft sank den Angaben zufolge im Berichtsquartal - mehr oder weniger im Einklang mit dem globalen Schokoladenmarkt - um 1,8 Prozent auf knapp 448'000 Tonnen. Die zentralen Wachstumstreiber wie "Outsourcing" (+2,6%) und "Schwellenländer" (+4,7%, ohne Kakao) hätten positiv zu dieser Entwicklung beigetragen, während sich "Gourmet & Spezialitäten" weiter erholt habe (-5,5%).

Die Verkaufsmenge des Bereichs "Global Cocoa" ging derweil um 13,1 Prozent auf 113'000 Tonnen zurück. BC spricht hier von einem Fokus auf "smartes Wachstum" und meint damit, dass sowohl die Volumen- wie auch Gewinnentwicklung berücksichtigt würden. Der Umsatz in diesem Segment sank in Lokalwährungen um knapp 11 Prozent, was teilweise an den niedrigeren Preisen für Kakaobohnen lag, wie es heisst.

In Bezug auf die Regionen sanken die Volumen in EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) um 6,7 Prozent. BC spricht für ihre klar grösste Region (Volumenanteil 56%) von einem "robusten Volumen trotz erneuter Lockdown-Massnahmen".

Die positive Dynamik der Region Nord- und Südamerika (36%) habe derweil angehalten. Die Verkaufsmenge stieg demnach um 6 Prozent und habe den rückläufigen regionalen Gesamtmarkt deutlich übertroffen. Und auch Asien-Pazifik als klar kleinste Region (8%) wuchs laut Mitteilung mit 1,8 Prozent klar über dem Gesamtmarkt.

Ausblick zuversichtlich, wenn....

Im Ausblick gibt sich das Unternehmen trotz dem Rückgang im ersten Quartal "zuversichtlich". In den anhaltend volatilen Märkten wolle man weiterhin neue Geschäftsmöglichkeiten erschliessen und Gelegenheiten nutzen, so der CEO, dabei halte man an der "strikten Kostendisziplin" fest.

BC sieht demnach eine allmähliche Erholung, die vom Fokus auf "smartes Wachstum", der breiten Kundenbasis und der Innovationspipeline gestützt werde. Für die Dreijahresperiode bis und mit dem Geschäftsjahr 2022/23 peilt BC eine Steigerung der Verkaufsmenge von jährlich 5 bis 7 Prozent an, wobei der EBIT stärker zulegen soll als das Volumenwachstum in Lokalwährungen. Betont wird aber, dass man bei dieser Prognose von einer allmählichen Erholung von der Pandemie ohne erneute umfassende Lockdown-Massnahmen ausgehe.

uh/rw