NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Abgaben zum Ende der vergangenen Woche haben sich die US-Börsen am Montag mit deutlichen Aufschlägen gezeigt. Beobachter machten vor allem sinkende Anleihezinsen für die Erholung verantwortlich.

Der Dow-Jones-Index legte um 1,9 Prozent zu. Der S&P-500 stieg um 2,6 Prozent, während der Nasdaq-Composite um 3,4 Prozent höher schloss. Dabei standen den 2.679 (Freitag: 605) Kursgewinnern 544 (2.597) -verlierer gegenüber. Unverändert gingen 104 (116) Titel aus dem Handel.

An der Nachhaltigkeit der Gewinne blieben angesichts des sehr volatilen Umfelds jedoch Zweifel. Am Freitag hatten deutlich gestiegene Anleiherenditen die US-Börsen nach einer Erholungsrally am Donnerstag wieder kräftig ins Minus gedrückt. Am Markt werden angesichts des Inflationsdrucks weitere Zinserhöhungen der Notenbanken erwartet, was die Sorge vor einer globalen Rezession hoch hält und den Markt massiv verunsichert.

Konjunkturseitig ist der Empire State Manufacturing Index für den Großraum New York im Oktober deutlich auf minus 9,1 gesunken. Volkswirte hatten nur mit einem Minus von 5,0 gerechnet.


   Dollar gibt nach - Pfund fester 

Am Devisenmarkt gab der Dollar nach. Der Dollar-Index verlor 1 Prozent. Das britische Pfund zeigte sich nach dem Vertrauensverlust in die politische Führung in den vergangenen Tagen fester. Gegenüber dem Dollar notierte das Pfund 1,2 Prozent höher.

Der neue britische Schatzkanzler Jeremy Hunt will fast alle von der Regierung vorgeschlagenen Steuersenkungen rückgängig machen und die Subventionen für die Energiepreise senken. Damit räumt er den von Premierministerin Liz Truss vorgelegten Plan für ein schuldenfinanziertes Wachstum ab, um die Märkte hinsichtlich der Stabilität der Staatsfinanzen zu beruhigen.

Die Währungsexperten von MUFG gehen davon aus, dass die Gewinne begrenzt sein dürften. Das Pfund habe bereits alle Verluste nach dem Mini-Budget wieder wettgemacht, was weitere Aufwärtsbewegungen aufgrund von weiteren Regierungsmaßnahmen zur Wiederherstellung des Marktvertrauens in den britischen Anleihe-Markt begrenzen dürfte, so die Analysten.

Am Anleihemarkt gaben die US-Renditen nach dem kräftigen Anstieg am Freitag wieder etwas nach. Die Rendite 10-jähriger Papiere sank um 1,1 Basispunkte auf 4,01 Prozent.

Die Ölpreise gaben zwischenzeitliche Gewinne ab und beendeten den Handel knapp behauptet. Befürchtungen, dass die schwächelnde Wirtschaft und die hohe Inflation die Nachfrage dämpfen würden, gewannen die Oberhand.


   Goldman Sachs und BofA gesucht - Archaea Energy mit 50%-Kurssprung 

Unter den Einzelwerten rückten Goldman Sachs um 2,2 Prozent vor. Das Finanzinstitut will Informanten zufolge seine größten Geschäftsbereiche in drei Sparten aufteilen und damit eine der größten Umstrukturierungen in der Geschichte der Bank vornehmen.

Die Titel von Bank of America (BofA) gewannen 6,1 Prozent. Eine höhere Vorsorge für ausfallgefährdete Kredite und ein schwaches Investmentbanking haben der Bank im dritten Quartal einen Gewinnrückgang beschert. Die Bank übertraf dabei jedoch die Erwartungen der Analysten. Auch die Bank of New York Mellon (+5,1%) hat für das dritte Quartal einen bereinigten Gewinn über den Markterwartungen vorgelegt.

Archaea Energy sprangen um über 50 Prozent nach oben. Der britische Ölmulti BP übernimmt den in Houston ansässigen Biomethanhersteller für 26 Dollar je Aktie, das sind 38 Prozent mehr als der durchschnittliche Aktienkurs der zurückliegenden 30 Tage. Inklusive der Nettofinanzverbindlichkeiten von 800 Millionen Dollar entspricht das einem Unternehmenswert von 4,1 Milliarden Dollar.

Medienmogul Rupert Murdoch prüft nahezu ein Jahrzehnt nach der Trennung wieder die Zusammenlegung von Fox Corp und News Corp. Wie mit der Angelegenheit vertraute Personen sagten, haben beide Unternehmen vor kurzem spezielle Vorstandsausschüsse eingerichtet, um eine mögliche Transaktion zu prüfen und potenzielle finanzielle Bedingungen zu bewerten. Die Gespräche befänden sich in einem frühen Stadium.

News Corp ist Eigentümer von Dow Jones, Herausgeber von Dow Jones Newswires und dem Wall Street Journal sowie Nachrichtenorganisationen in Großbritannien und Australien. Die A-Aktien von Fox Corp gaben 9,4 Prozent nach, während die A-Titel von News Corp um 3,4 Prozent zulegten.

Splunk stiegen um 5,4 Prozent, nachdem das Wall Street Journal berichtet hatte, dass der aktivistische Investor Starboard Value einen Anteil von knapp 5 Prozent an dem Unternehmen für Analyse- und Sicherheitssoftware hält und plant, das Unternehmen zu Maßnahmen zu drängen, um den Aktienkurs zu steigern.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut  +/- % YTD 
DJIA                30.185,82        +1,9%        550,99     -16,9% 
S&P-500              3.677,95        +2,6%         94,88     -22,8% 
Nasdaq-Comp.        10.675,80        +3,4%        354,41     -31,8% 
Nasdaq-100          11.062,53        +3,5%        370,47     -32,2% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT  +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,45         -5,5          4,51      372,2 
5 Jahre                  4,24         -2,7          4,27      297,9 
7 Jahre                  4,15         -2,1          4,17      271,0 
10 Jahre                 4,01         -1,1          4,02      250,0 
30 Jahre                 4,03         +3,0          3,99      212,5 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Mo, 8:09 Uhr  Fr, 17:03    % YTD 
EUR/USD                0,9837        +1,2%        0,9747     0,9753   -13,5% 
EUR/JPY                146,62        +1,5%        144,97     144,73   +12,0% 
EUR/CHF                0,9801        +0,2%        0,9774     0,9970    -5,5% 
EUR/GBP                0,8668        +0,0%        0,8640     0,8667    +3,2% 
USD/JPY                149,05        +0,4%        148,73     148,34   +29,5% 
GBP/USD                1,1350        +1,2%        1,1265     1,1248   -16,1% 
USD/CNH (Offshore)     7,2087        -0,1%        7,2076     7,2095   +13,4% 
Bitcoin 
BTC/USD             19.548,79        +2,0%     19.291,26  19.476,70   -57,7% 
 
ROHOEL                zuletzt  VT-Settlem.         +/- %    +/- USD    % YTD 
WTI/Nymex               85,53        85,61         -0,1%      -0,08   +21,5% 
Brent/ICE               91,56        91,63         -0,1%      -0,07   +24,5% 
GAS                            VT-Settlem.                  +/- EUR 
Dutch TTF              123,17       142,00        -13,3%     -18,83  +118,2% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %    +/- USD    % YTD 
Gold (Spot)          1.648,60     1.644,60         +0,2%      +4,01    -9,9% 
Silber (Spot)           18,61        18,28         +1,8%      +0,33   -20,2% 
Platin (Spot)          915,85       899,35         +1,8%     +16,50    -5,6% 
Kupfer-Future            3,42         3,44         -0,7%      -0,02   -22,8% 
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October 17, 2022 16:11 ET (20:11 GMT)