NEW YORK (Dow Jones)--Mit Abgaben ist die Wall Street in den letzten Handelstag der Woche gestartet. Für den Dow-Jones-Index geht es kurz nach der Eröffnung um 0,6 Prozent auf 33.991 Punkte nach unten. Der S&P-500 verliert 0,7 Prozent und der Nasdaq-Composite 0,6 Prozent. Am Montag bleiben in den USA der Aktien- und Anleihemarkt wegen des Feiertages "Martin-Luther-King-Day" geschlossen. Im Blickpunkt steht die beginnende US-Berichtssaison. Den Startschuss gaben vorbörslich die Ergebnisse der vier größten US-Banken. Während Erwartungen mehrheitlich übertroffen wurden, bildeten die Institute gleichzeitig erhöhte Rückstellungen, um potenzielle Kreditverluste abzudecken, was die Sorgen der Anleger vor einer Rezession neu entfacht.

So hat JP Morgan im vierten Quartal von steigenden Zinsen profitiert und damit Belastungsfaktoren wie höhere Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite, steigende Kosten und ein schwächeres Investmentbanking ausgeglichen. Die Bank übertraf die Erwartungen der Analysten. Das US-Institut rechnet nun mit einer "milden Rezession". Die Aktie fällt um 2,8 Prozent.

Die Bank of America (-1,3%) hat im vierten Quartal trotz höherer Rückstellungen für ausfallgefährdete Kredite und eines schwachen Investmentbanking-Geschäfts mehr verdient. Der Gewinn fiel höher aus als von Analysten erwartet. Auf der Ertragsseite profitierte die Bank von den höheren Zinsen. Eine Milliardenstrafe hat Wells Fargo (-5,3%) im vierten Quartal einen massiven Gewinnrückgang beschert. Gleichwohl fiel das Ergebnis der Bank besser aus als von Analysten erwartet.

Höhere Kreditkosten haben der Citigroup (-1,8%) im vierten Quartal einen herben Gewinnrückgang beschert. Allerdings fiel das Minus nicht so hoch aus wie von Analysten befürchtet. Die Erträge legten unterdessen dank der höheren Zinsen zu, die ein schwächeres Investmentbanking-Geschäft ausglichen.

Die vorbörslich veröffentlichten US-Importpreise sind im Dezember entgegen den Erwartungen gestiegen. Die Entwicklung der Importpreise ist ein Indiz für die US-Inflation. Die Exportpreise verzeichneten im Dezember einen Rückgang um 2,6 Prozent, nachdem sie sich im November um 0,4 Prozent verringert hatten. Veröffentlicht wird noch der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Januar.


   Dollar etwas fester - Ölpreise steigen weiter 

Nach dem Rücksetzer am Vortag zeigt sich der Dollar mit einer leichten Erholung. Der Dollar-Index verbessert sich um 0,3 Prozent. Der Dollar schwächte sich laut Commerzbank-Analystin You-Na Park-Heger nach den wie erwartet ausgefallenen Preisdaten deshalb ab, weil sich der Markt darin bestätigt gesehen habe, dass die US-Notenbank aufgrund des nachlassenden Preisdrucks in der zweiten Jahreshälfte Spielraum für Zinssenkungen habe. Damit dürfte der Markt auch künftig falkenhafte Kommentare der Fed-Mitglieder, sollten diese von ihrer Haltung nicht abrücken, ignorieren, vermutet die Expertin. Damit stehe einer weiteren Aufwärtsbewegung des Euro zum Dollar kaum etwas im Weg. Allerdings stelle sich wie so oft die Frage, ob nicht bereits ein Großteil der Zinssenkungserwartungen eingepreist sei.

Die Ölpreise legen leicht zu. Anzeichen für eine Rückkehr der chinesischen Nachfrage haben den Ölpreis in dieser Woche angetrieben, so Fitch Solutions. Aber schwache Volkswirtschaften und eine immer noch hohe Inflation dürften ein kurzfristiges Risiko darstellen.

Die Renditen am US-Anleihemarkt erholen sich etwas von den zuletzt gesehenen Abgaben. Der Goldpreis behauptet die jüngsten Gewinne und zeigt sich wenig verändert.


   Tesla-Aktie mit Preissenkungen unter Druck 

Bei den Einzelwerten steht die Tesla-Aktie unter Druck und verliert 5,9 Prozent. Der Elektroauto-Hersteller hat die Preise für einige seiner in den USA verkauften Fahrzeuge um fast 20 Prozent gesenkt, um neue Käufer anzulocken. Die Preissenkungen erfolgen eine Woche, nachdem der Konzern die Preise in China um rund 13 Prozent gesenkt hatte. Im Vorfeld waren im Dezember die Auslieferungen der in Schanghai produzierten Fahrzeuge eingebrochen. Analysten befürchten, dass der Appetit auf Tesla-Fahrzeuge nachlässt.

Der US-Krankenversicherer Unitedhealth (-0,4%) hat im Schlussquartal des vergangenen Jahres deutlich besser abgeschnitten als erwartet. Für das laufende Jahr bestätigte der Konzern seine Prognose, die er im November ausgegeben hatte.

Blackrock (-1,4%) hat im vierten Quartal 23 Prozent weniger verdient als im gleichen Zeitraum 2021. Das verwaltete Vermögen belief sich auf etwa 8,6 Billionen Dollar, gegenüber 8 Billionen im dritten Quartal. Es war der erste Anstieg nach drei Quartalen mit Mittelabflüssen.

Goldman Sachs reduzieren sich um 1,5 Prozent. Die US-Bank hat sich mit ihren Ambitionen im Geschäft mit Konsumentenkrediten einen teuren Fehlschlag geleistet. Wie die Bank mitteilte, hat sie mit einem großen Teil ihres Consumer-Lending-Geschäfts seit 2020 mehr als 3 Milliarden US-Dollar Verlust gemacht.


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INDEX                 zuletzt        +/- %       absolut      +/- % YTD 
DJIA                33.990,60        -0,6%       -199,37          +2,5% 
S&P-500              3.954,50        -0,7%        -28,67          +3,0% 
Nasdaq-Comp.        10.932,17        -0,6%        -68,94          +4,5% 
Nasdaq-100          11.388,28        -0,6%        -71,33          +4,1% 
 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite     Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  4,15         +2,0          4,13          -27,2 
5 Jahre                  3,55         +1,1          3,54          -45,1 
7 Jahre                  3,50         +1,0          3,49          -46,9 
10 Jahre                 3,46         +1,9          3,44          -41,7 
30 Jahre                 3,59         +1,5          3,58          -37,7 
 
DEVISEN               zuletzt        +/- %  Fr, 8:00 Uhr  Do, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,0804        -0,4%        1,0846         1,0805   +0,9% 
EUR/JPY                138,41        -1,3%        139,43         140,36   -1,4% 
EUR/CHF                1,0052        -0,1%        1,0082         1,0041   +1,6% 
EUR/GBP                0,8870        -0,1%        0,8888         0,8888   +0,2% 
USD/JPY                128,09        -0,9%        128,85         129,87   -2,3% 
GBP/USD                1,2180        -0,3%        1,2199         1,2159   +0,7% 
USD/CNH (Offshore)     6,7294        +0,0%        6,7413         6,7423   -2,9% 
Bitcoin 
BTC/USD             18.950,78        +0,2%     18.854,17      18.070,97  +14,2% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settlem.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               78,95        78,39         +0,7%          +0,56   -1,6% 
Brent/ICE               84,65        84,03         +0,7%          +0,62   -1,6% 
GAS                            VT-Settlem.                      +/- EUR 
Dutch TTF               64,10        66,81         -4,1%          -2,71   -6,5% 
 
METALLE               zuletzt       Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.904,81     1.896,90         +0,4%          +7,91   +4,4% 
Silber (Spot)           23,85        23,78         +0,3%          +0,07   -0,5% 
Platin (Spot)        1.064,50     1.069,00         -0,4%          -4,50   -0,3% 
Kupfer-Future            4,16         4,20         -0,9%          -0,04   +9,1% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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January 13, 2023 09:46 ET (14:46 GMT)