Zum Start in die neue Woche dürften die US-Börsen erneut deutlich zulegen. Die Futures auf die großen Aktienindizes deuten eine festere Eröffnung an. Nachlassende Zinserhöhungsängste, die der Wall Street schon am Freitag zu einer kräftigen Erholung verhalfen, werden nach Ansicht von Händlern weiter stützen. Unter den Anlegern verringere sich die Furcht, dass die US-Notenbank bei ihrer anstehenden Sitzung die Zinsen gleich um 100 Basispunkte erhöhen werde, erklären Marktteilnehmer die wiedererwachte Kauflust der Investoren.

In der vergangenen Woche hatten überraschend stark gestiegene Verbraucher- und Erzeugerpreise entsprechende Spekulationen angeheizt. Seither haben sich allerdings mehrere Vertreter der Federal Reserve bemüht, die Wogen zu glätten. Am Markt wird nun wieder mehrheitlich mit einem 75-Punkte-Zinsschritt gerechnet.

Wichtige Konjunkturdaten stehen am Montag nicht auf der Agenda. Dafür müssen sich die Anleger mit einigen Quartalsausweisen wichtiger Unternehmen auseinandersetzen, unter anderem nach Börsenschluss mit den Zahlen von IBM.

Mit der Bank of America und Goldman Sachs werden zwei weitere große US-Banken über den Verlauf des zweiten Quartals berichten. In der vergangenen Woche waren die Zahlen von JP Morgan und Morgan Stanley am Donnerstag negativ aufgenommen worden, in den am Freitag veröffentlichten Zahlenausweisen von Citigroup und Wells Fargo sahen die Anleger dann wieder mehr Licht als Schatten, worauf sich der Bankensektor kräftig erholte.

Abseits der US-Geldpolitik und der Bilanzsaison seien die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank mit der wahrscheinlich ersten Zinserhöhung seit 2011 und die drohende Energiekrise in Europa zentrale Themen an der Wall Street, heißt es von der Deutschen Bank. Der Markt warte gespannt darauf, ob durch die derzeit wegen Wartungsarbeiten stillgelegte Gaspipeline Nord Stream 1 anschließend wieder russisches Gas nach Europa komme.

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

July 18, 2022 06:09 ET (10:09 GMT)