Uznach (awp) - Die Bank Linth hat im ersten Semester 2016 den Gewinn fast auf Vorjahresniveau halten können. Zudem war das Zinsgeschäft erfolgreicher als in der Vorjahresperiode. Für die ersten sechs Monate erwirtschaftete die Bank einen tieferen Gewinn aufgrund eines fehlenden Sondereffekts aus dem Vorjahr. Damals löste die Bank Risikoreserven auf. Der Geschäftsertrag ging wegen geringer Anlagetätigkeit ebenfalls leicht zurück, wie die Bank am Donnerstag mitteilt.

Im Allgemeinen zeichne sich das erste Semester durch ein "verhaltenes Wachstum aus". Das risikoarme Verhalten der Anleger und die generelle Unsicherheit an den Finanzmärkten habe das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft negativ beeinflusst, so das Institut.

Zwischen Januar und Juni erzielte die mehrheitlich zur LLB-Gruppe gehörende Bank einen Geschäftsertrag von 42,6 Mio CHF, ein Minus von 0,4% gegenüber dem ersten Halbjahr 2015. Das lag vor allem am rückläufigen Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-4,5%) sowie dem Handelsgeschäft (-7%), die 8,7 Mio bzw. 2,9 Mio CHF zum Geschäftsertrag beitrugen. Im Devisengeschäft habe man aufgrund der Aufhebung des Euro-Mindestkurses 2015 noch stärker profitiert, so die Bank.

Im wichtigen Zinsgeschäft verzeichnete die Bank mehr Erfolg. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2015 konnte das Institut in diesem Ertragsfeld eine Steigerung von 5,9% verzeichnen, netto betrug der Anstieg 5,0% auf 30,3 Mio CHF.

Der Geschäftsaufwand nahm gegenüber dem Vergleichszeitraum um 0,7% auf 29,0 Mio CHF ab. Der Geschäftserfolg blieb praktisch unverändert auf 12,1 Mio CHF (-0,1%). Dass die Bank einen kleineren Halbjahresgewinn von 10,1 Mio CHF (-12,4%) verbuchte, lag an den im Jahr zuvor aufgelösten Reserven für allgemeine Bankrisiken. Ohne diese Auflösung von 1,4 Mio CHF läge der Halbjahresgewinn auf dem gleichen Niveau, so die Bank. Zusammengefasst könne man mit dem Ergebnis des ersten Halbjahrs "zufrieden" sein.

NEUGELDZUFLUSS UND HYPOTHEKARWACHSTUM

Die Bilanzsumme betrug per Ende Juni 6,3 Mrd CHF, was einem leichten Anstieg von 0,1% gegenüber Ende 2015 entspricht. Die Kundenausleihungen und Hypothekarforderungen erhöhten sich um 1,3% auf rund 5,4 Mrd CHF. Die Kundengelder standen mit knapp 4,3 Mrd CHF ebenfalls um 1,3% über dem Vorjahreswert. Der Netto-Neugeldzufluss betrug im ersten Halbjahr 197 Mio CHF, in der Vorjahresperiode waren es 52 Mio CHF. Zudem wurde das Eigenkapital inklusive der Risikoreserven um 2,6% auf 443 Mio CHF aufgestockt.

Für das laufende Geschäftsjahr gibt sich das Management wortkarg. Mit Blick auf die Gesamtwirtschaft ging die Bank im Februar noch von einem anforderungsreichen Jahr 2016 aus. Voraussagen zu den Erträgen sowohl im Zinsen- als auch im Dienstleistungs- und Kommissionsgeschäft seien in der aktuellen Situation schwierig, sagte die Bank schon damals.

Der Fokus liege auf der Entwicklung zur "Bank der Zukunft". Neben dem Aufbau der im März lancierten Anlageberatungs- und Vermögensverwaltungslösung "Bank Linth Invest" stünden vor allem die baulichen Anpassungen des Hauptsitzes im Vordergrund. Der "in die Jahre gekommene" Hauptsitz werde in den nächsten zwölf Monaten saniert und an das neue Arbeits- und Beratungskonzept angepasst.

sta/pen