Auch eine Fusion der sechstgrößten Bank des Landes mit einem anderen Institut sei eine Option, sagte der neue Verwaltungsratschef Emilio Saracho am Montag. Zudem arbeite das Geldhaus weiter daran, Immobilienbesitz zu verkaufen. Auch über die Veräußerung von nicht-strategischen Bereichen werde nachgedacht. Eine Dividende an die Aktionäre könne nicht gezahlt werden. "Die Bank ist knapp bei Kasse", sagte Saracho.

Die Banco Popular ist unter Druck weil sie deutlich mehr faule Kredite im Portfolio als andere Banken hat. Erst vor wenigen Tagen hatte sie mitgeteilt, eine interne Revision habe dazu geführt, dass für 2016 weitere 240 Millionen Euro an Verlust gebucht werden müssten. Sie kommen zu dem Fehlbetrag von 3,5 Milliarden Euro hinzu, den die Bank für das abgelaufene Jahr aufgrund von Altlasten aus der Immobilienkrise ohnehin schon ausgewiesen hatte. [nL5N1FO2BW} Deswegen hatte sich das Institut bereits Mitte 2016 rund 2,5 Milliarden Euro frisches Geld über eine Kapitalerhöhung gesichert.

Erst vor einer Woche hatte Banco Popular mitgeteilt, Bankchef Pedro Larena gebe nach nur rund einem halben Jahr seinen Posten wieder auf.

Banco-Popular-Aktien verloren am Montag 5,9 Prozent auf nur noch 0,76 Euro uns setzten damit ihre Talfahrt fort. Bereits 2016 waren sie mit einem Abschlag von 60 Prozent der schwächste Wert im europäischen Banken-Index, der in dem Zeitraum 30 Prozent zulegte.