HAMBURG (awp international) - Der Kupferkonzern Aurubis wird nach einem überraschend guten Verlauf des ersten Geschäftshalbjahrs optimistischer. 2022/23 dürfte der operative Gewinn vor Steuern nun 450 bis 550 Millionen Euro erreichen, teilte das im MDax gelistete Unternehmen überraschend am Freitag in Hamburg mit. Bisher hatte der Vorstand 400 bis 500 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Von Aurubis erfasste Analysten hatten zuletzt im Schnitt mit 449 Millionen Euro gerechnet. Vorstandschef Roland Harings begründete die besseren Aussichten mit höheren Schmelz- und Raffinierlöhnen, einer gestiegenen Aurubis-Kupferprämie und einer hohen Nachfrage nach Kupfer-Giesswalzdraht.

Der Kurs der Aurubis-Aktie sprang nach den Nachrichten kurzzeitig um mehr als drei Prozent in die Höhe. Anschliessend drehte er jedoch in die Verlustzone und lag zuletzt mit 1,7 Prozent im Minus bei 84,62 Euro.

Im ersten Geschäftshalbjahr bis Ende März erzielte Aurubis vorläufigen Zahlen zufolge einen operativen Vorsteuergewinn von 291 Millionen Euro. Das waren gut 30 Millionen Euro mehr als von Branchenexperten erwartet, aber nach angepassten Zahlen 40 Millionen weniger als ein Jahr zuvor. "Vor dem Hintergrund der anhaltenden geopolitischen Spannungen und rezessiver Tendenzen in Europa war ein solch starkes Halbjahresergebnis zum Zeitpunkt der Prognoseerstellung nicht zu erwarten", sagte Harings. Dem Konzern sei es erneut gelungen, seine Energiekosten zu managen und zu kompensieren./stw/he