SALZGITTER (dpa-AFX) - Der Stahlkonzern Salzgitter hat durch eine höhere Risikovorsorge wegen einer drohenden Kartellstrafe in den ersten drei Quartalen dieses Jahres weniger verdient. Wie das Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen berichtete, betrug der Vorsteuer-Gewinn von Januar bis Ende September 40,7 Millionen Euro. Vor einem Jahr waren noch 284,6 Millionen Euro erzielt worden. Ein Grund für den Rückgang ist ein dickeres Finanzpolster für einen Vergleich, den Salzgitter mit Behörden nach dem Vorwurf illegaler Preisabsprachen bei Grobblech und Flachstahlprodukten anstrebt. Allein dafür wurden weitere 141 Millionen Euro veranschlagt.

Kartellwächter hatten Ende August 2017 mehrere deutsche Stahlfirmen wegen des Verdachts unrechtmäßiger Preisabsprachen durchsucht. Zudem belasten Ausgaben für ein Sparprogramm den Konzern.

Insgesamt liege man mit dem erreichten Ergebnis aber noch über den Markterwartungen, erklärte der Stahlhersteller. Im Gewinn enthalten sind unter anderem auch ein erwarteter Betrag von 78,1 Millionen Euro aus dem Engagement beim Kupferkonzern Aurubis sowie die Auflösung einer Rückstellung von 48,8 Millionen Euro. Der Umsatz sank in den ersten neun Monaten auf 6,6 (Vorjahr: 6,9) Milliarden Euro.

Die Ende September gesenkten Jahresziele bestätigte Salzgitter: Man gehe von einem Verlust vor Steuern "im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich" aus. Zuvor hatte das Unternehmen noch einen Vorsteuer-Gewinn von 125 Millionen bis 175 Millionen Euro angenommen. Außerdem erwartet der Konzern nun einen "gegenüber dem Vorjahr niedrigeren Außenumsatz unterhalb von 9 Milliarden Euro". Die vollständigen Zahlen werden am 13. November bekanntgegeben./jap/DP/edh