HAMBURG (awp international) - Höhere Verkaufspreise für Metalle und Schwefelsäure stimmen Aurubis optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. So ist die Nachfrage nach Kupfer weiterhin hoch, bei dessen Produktion Schwefelsäure als Nebenprodukt anfällt. Entsprechend hoch sind die Raffinierlöhne, die Aurubis für die Herstellung von Kupfer aus Kupferkonzentraten und Altkupfer erhält.

Auch das Geschäft mit anderen Industriemetallen wie Zinn, Nickel und Zink läuft gut. Der Rohstoffboom im Zuge der globalen Konjunkturerholung, die Digitalisierung sowie die wachsende Elektro-Mobilität liefert dem Konzern also kräftig Rückenwind. Die Aurubis-Aktien erklommen am Mittwoch ein Rekordhoch.

Die Hamburger kalkulieren laut einer Mitteilung vom Mittwoch für das Geschäftsjahr 2021/22 bis Ende September nun mit einem operativen Vorsteuergewinn zwischen 400 und 500 Millionen Euro. Bisher war das Management von 320 bis 380 Millionen Euro ausgegangen. Selbst das untere Ende der neuen Prognose liegt deutlich über der durchschnittlichen Analystenschätzung. In der Mitte der Spanne beträgt die Differenz zur Analystenerwartung fast ein Viertel.

Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Dezember stieg das operative Ergebnis vor Steuern den Angaben zufolge auf Basis vorläufiger Zahlen im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 85 Prozent auf 152 Millionen Euro. Das sind fast 50 Prozent mehr als von Analysten geschätzt. Die endgültigen Zahlen für das Quartal sollen am 7. Februar veröffentlicht werden.

Der Kurs der Aurubis-Aktie überwand nach der Nachricht erstmals die Marke von 100 Euro. Am frühen Nachmittag führte das Papier den Index der mittelgrossen Werte, den MDax , mit einem Plus von gut sieben Prozent auf 100,90 Euro an. Damit hat das Papier nun die Kursziele sämtlicher Analysten übertroffen. Die Gewinnerwartungen der Branchenexperten dürften in den kommenden Tagen aber steigen - und damit wohl auch die Kursziele.

Aurubis baut seine Geschäftsmöglichkeiten seit einiger Zeit deutlich aus und wandelt sich dadurch vom Kupfer- zu einem Multimetall-Unternehmen. So hat der Konzern 2020 den belgisch-spanischen Metallrecyclers Metallo gekauft und damit seine Möglichkeiten vergrössert, Metalle etwa aus alten Elektrogeräten zu verwerten. Im Herbst 2021 kündigten die Hamburger zudem den Bau eines Recyclingwerks für komplexe Materialien im US-Bundesstaat Georgia an, das 2024 in Betrieb gehen soll./mis/stw/eas