'Auch die Batterie ist eine Eigenentwicklung, die wir gemeinsam mit einem Partner realisiert haben', sagt Stefan Dreyer, Entwicklungschef von Audi Sport für die Motorsport-Projekte. 'Als Ingenieure sehen wir prinzipiell in jeder Komponente Entwicklungspotenzial. Aber beim Antrieb haben wir in der Formel E bereits eine Systemeffizienz von über 97 Prozent erreicht. Da gibt es nicht mehr viel Spielraum. Ganz anders sieht es bei der Batterie und dem Energiemanagement aus. Dort liegt in der Elektromobilität generell das größte Entwicklungspotenzial. Was wir bei dem überaus herausfordernden Dakar-Projekt lernen, wird in zukünftige Serienmodelle einfließen. Wie immer arbeiten wir auch bei diesem Projekt eng mit unseren Kollegen aus der Serienentwicklung zusammen.'

Die maximale Systemleistung des E-Antriebs liegt bei 500 kW. Wie viel davon bei der Rallye Dakar abgerufen werden darf, wird seitens der Veranstalter noch final definiert. Der Elektroantrieb bietet viele Vorteile. Die Elektromotoren lassen sich extrem präzise ansteuern und sorgen so für eine gute Fahrbarkeit. Zudem lässt sich Bremsenergie zurückgewinnen.

Der Audi RS Q e-tronkommt mit einem Vorwärtsgang aus. Vorder- und Hinterachse sind wie auch bei Elektrofahrzeugen üblich nicht mechanisch miteinander verbunden. Die von Audi entwickelte Software übernimmt die Drehmomentverteilung zwischen den Achsen und erzeugt somit ein virtuelles, frei konfigurierbares Mitteldifferential - mit dem positiven Nebeneffekt, das Gewicht und den Platzbedarf von Karadanwellen und einem mechanischen Differential einsparen zu können.

Optisch unterscheidet sich der Audi RS Q e-tronebenfalls deutlich von konventionell angetriebenen Dakar-Prototypen. 'Das Fahrzeug sieht futuristisch aus und hat viele für Audi typische Designelemente, sagt Juan Manuel Diaz, Teamleiter Motorsport Design bei Audi. 'Unser Ziel war es, Vorsprung durch Technik und die Zukunft unserer Marke zu symbolisieren.'

Der Einsatz bei der Rallye Dakar erfolgt gemeinsam mit Q Motorsport. 'Audi hat im Rennsport schon immer neue, mutige Wege gewählt, aber ich glaube, das ist eines der komplexesten Autos, das ich je gesehen habe', sagt Teamchef Sven Quandt. 'Durch den E-Antrieb müssen sehr viele unterschiedliche Systeme miteinander kommunizieren. Neben der Zuverlässigkeit, die bei der Rallye Dakar an erster Stelle steht, ist das in den nächsten Monaten unsere größte Herausforderung.'

Quandt vergleicht das Dakar-Projekt von Audi mit der ersten Mondlandung: 'Damals wussten die Ingenieure nicht wirklich, was auf sie zukommt. Das ist bei uns ähnlich. Wenn wir beim ersten Dakar-Einsatz ins Ziel kommen, ist das schon ein Erfolg.'

Der Prototyp des Audi RS Q e-tronrollte Anfang Juli in Neuburg zum ersten Mal. Bis Ende des Jahres stehen ein intensives Testprogramm und erste Testeinsätze bei Marathon-Rallyes auf dem Programm.

'Der Zeitplan in diesem Projekt ist extrem sportlich und herausfordernd', sagt Andreas Roos. 'Seit dem offiziellen Projektstart sind weniger als zwölf Monate vergangen. Wir mussten mit der Entwicklung beginnen, als das Reglement für alternativ angetriebene Fahrzeuge noch gar nicht finalisiert war. Und die gesamte Entwicklung fand während der Corona-Pandemie statt. Auch das darf man nicht unterschätzen. Was die Mannschaft bisher geleistet hat, ist einzigartig. Der Roll-out war für alle ein ganz besonderer Moment.'

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Audi AG published this content on 23 July 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 23 July 2021 11:37:03 UTC.