MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Nachfrage nach Personalplanungssoftware treibt den SDax-Neuling Atoss Software an. In den Monaten April bis Juni sei der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 9 Prozent auf 22,8 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen auf Basis vorläufiger Zahlen am Montag in München mit. "Und ein Ende der Nachfrage ist vor dem Hintergrund des hohen Digitalisierungsrückstands vieler Unternehmen nicht in Sicht", zeigte sich der Vorstand in der Mitteilung sicher. Die Aktie legt im Vormittagshandel um rund zwei Prozent zu.

Vor allem das Cloud- und Abonnement-Geschäft legte deutlich zu, das verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um die Hälfte auf 4,6 Millionen Euro wuchs. Rückläufig war dagegen der Vertrieb von Lizenzen, der um gut ein Fünftel schrumpfte.

Der Anteil der wiederkehrenden Erlöse, also das Geschäft rund um Software-Abonnements und die Wartung, macht mittlerweile mehr als die Hälfte des gesamten Umsatzes aus. In diesen Bereichen sieht das Unternehmen das "Schlüsselelement des künftigen Wachstums." Dem Branchentrend folgend, legt auch Atoss den Schwerpunkt verstärkt auf das Cloud- und Abo-Geschäft.

Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibung (Ebitda) fiel im zweiten Quartal um knapp 6 Prozent auf 6,9 Millionen Euro. Unterm Strich blieben mit 4,1 Millionen Euro rund 15 Prozent weniger Gewinn hängen. So steckt das Unternehmen derzeit viel Geld in die Forschung und Entwicklung sowie in den Ausbau des Vertriebs.

Atoss Software ist nach eigenen Angaben in 52 Ländern aktiv und betreut dort rund 10 000 Kunden. Zum 1. Juli hatte die Deutsche Börse außerplanmäßig im SDax den Lichtspezialisten Osram durch Atoss Software ersetzt.

Das Management um Konzernchef Andreas Obereder bestätigte die Jahresprognosen. Für 2021 will Atoss Software einen Umsatz von 95 Millionen Euro schaffen. Die Marge zum bereinigten Ergebnis (Ebit) soll bei 27 Prozent liegen. Am 13. August will Atoss Software dann den vollständigen Bericht zum ersten Halbjahr vorlegen./ngu/mne/mis