FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen präsentieren sich am Freitagmittag nahezu unverändert. Der DAX verliert 0,1 Prozent auf 15.775, der Euro-Stoxx-50 gewinnt 0,1 Prozent auf 4.274 Stellen. Weiterhin ist das Erreichen der Schuldenobergrenze in den USA, in der kommenden Woche ist es wahrscheinlich soweit, das zentrale Thema an den Börsen. Aus Washington heißt es aus Kreisen, dass es Fortschritte im Schuldenstreit gebe - mehr allerdings nicht. Damit hat sich gegenüber dem Status quo des Vortages nichts geändert. Anleger dürften zunächst den erfolgreichen Abschluss der Verhandlungen abwarten und sich bis dahin mit Käufen zurück halten.

Politische Entscheidungsträger und Analysten warnen jedoch vor einer Marktkatastrophe, sollte das Limit nicht rechtzeitig angehoben werden. Marko Papic, Chefstratege der Clocktower Group, sagt, dass die Märkte im Einklang mit dem Verlauf der Verhandlungen gehandelt würden. "Ich bin angenehm überrascht, wie gut die Verhandlungen verlaufen sind und wie gut der Markt sie aufgenommen hat", sagte er. "Aber ich bin immer noch vorsichtig." "Marktteilnehmer sind nervös und ein wenig besorgt darüber, ob die Regierung eine Zinszahlung verpassen wird", sagt Robert Pavlik, Portfolio Manager bei Dakota Wealth Management, und fügt hinzu, er erwarte, dass die Gespräche über den 1. Juni hinausgingen.


   Lufthansa steigt bei ITA ein - wie erwartet 

"Der Schritt kommt alles andere als überraschend", so ein Markteilnehmer über den Einstieg der Lufthansa bei ITA Airways. Ob es zu der von Lufthansa-Chef Carsten Spohr heraufbeschworenen "Win-Win-Situation für Italien, ITA Airways und Lufthansa Group" komme, bleibe derweil abzuwarten. Für den deutschen Airline-Konzern ist Italien außerhalb seiner Heimatmärkte und nach den USA der wichtigste internationale Markt. Die Analysten der Citi gehen davon aus, dass die Teilübernahme den Marktanteil von Lufthansa im europäischen Langstreckenverkehr weiter festigen werde.

Für die Aktie von Prosiebensat1 geht es um 0,8 Prozent nach unten. Im Handel wurde auf den negativen freien Cashflow verwiesen, der auch in Zukunft auf der Ausschüttung lasten könnte. Derweil liefert das EBITDA von 53 Millionen Euro sowie der Ausblick auf das zweite Quartal wenig Grund für Optimismus. Das Jahresziel liege damit noch in weiter Ferne, heißt es. Laut Warburg hat sich der erhebliche Ergebnisrückgang abgezeichnet und erkläre sich vor allem durch den Rückgang der Werbung in der DACH-Region.

IVU Traffic Technologies ziehen um 9 Prozent an. Das Software-Unternehmen hat einen Großauftrag der Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) erhalten. Im Rahmen eines Projekts will die SBB Schlüsselressourcen wie Fahrzeuge und Personal für den Personenverkehr mit Hilfe des Standardprodukts IVU.rail neu aufstellen. Positiv wird im Handel die langfristige Zusammenarbeit gesehen, der Vertrag weist eine Laufzeit von acht Jahren mit der Option der Verlängerung um weitere zehn Jahre auf.

Im Minensektor steigen Glencore um 2,5 Prozent. Die Analysten der Deutschen Bank verweisen auf einen Bloomberg-Bericht, demzufolge sich Viterra in Gesprächen mit dem an der US-Börse notierten Unternehmen Bunge über eine Fusion befinde. Glencore hält 50 Prozent der Anteile an dem Agrarhandels-Joint-Venture Viterra. Die Analysten der Deutschen Bank sind seit geraumer Zeit der Meinung, dass der mittelfristige Plan der Schweizer darin bestehe, durch einen eventuellen Ausstieg Werte freizusetzen.


   Auch zum Wochenende zahlreiche Dividendenabschläge 

Klar positiv wird an der Börse das Gerichtsurteil aus den USA für Atos aufgenommen. Der Aktienkurs zieht um 4,5 Prozent an. Das französische Informationstechnologieunternehmen teilte mit, dass ein US-Berufungsgericht eine Entscheidung eines Bezirksgerichts in New York aufgehoben habe, das Atos zur Zahlung von Schadenersatz an das US-Gesundheitssoftwareunternehmen TriZetto verpflichtet hatte.

Mit Dividendenabschlag werden zum Wochenschluss unter anderem die Aktien von Bechtle, Deutsche Pfandbriefbank, Patrizia und Salzgitter notiert. Während viele Marktteilnehmer mit dem Feiertag am Pfingstmontag ein verlängertes Wochenende vor sich haben, wird am Montag am deutschen Aktienmarkt gehandelt. Dagegen bleiben die Börsen in Dänemark, Großbritannien, Norwegen, Österreich, Schweiz und in den USA zum Start in die Woche geschlossen.


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Aktienindex              zuletzt        +/- %        absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           4.280,48        +0,3%          10,84         +12,8% 
Stoxx-50                3.989,21        +0,4%          16,27          +9,2% 
DAX                    15.799,66        +0,0%           5,86         +13,5% 
MDAX                   26.759,60        -0,1%         -26,77          +6,5% 
TecDAX                  3.192,33        +0,2%           5,98          +9,3% 
SDAX                   13.230,12        +0,1%          19,15         +10,9% 
FTSE                    7.583,66        +0,2%          12,79          +1,6% 
CAC                     7.241,61        +0,2%          12,34         +11,9% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                     absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       2,50                       -0,02          -0,07 
US-Zehnjahresrendite        3,78                       -0,04          -0,10 
 
DEVISEN                  zuletzt        +/- %  Fr, 8:25  Uhr  Do, 17:32 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0744        +0,1%         1,0739         1,0721   +0,4% 
EUR/JPY                   150,10        -0,1%         150,00         149,92   +6,9% 
EUR/CHF                   0,9694        -0,2%         0,9709         0,9715   -2,1% 
EUR/GBP                   0,8683        -0,3%         0,8694         0,8699   -1,9% 
USD/JPY                   139,72        -0,2%         139,70         139,84   +6,6% 
GBP/USD                   1,2374        +0,4%         1,2349         1,2324   +2,3% 
USD/CNH (Offshore)        7,0673        -0,3%         7,0638         7,0887   +2,0% 
Bitcoin 
BTC/USD                26.463,28        -0,0%      26.389,03      26.253,12  +59,4% 
 
 
 
ROHOEL                   zuletzt  VT-Settlem.          +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                  72,25        71,83          +0,6%          +0,42   -9,5% 
Brent/ICE                  76,49        76,18          +0,4%          +0,31   -8,7% 
GAS                               VT-Settlem.                       +/- EUR 
Dutch TTF                  24,79        25,45          -2,6%          -0,66  -68,0% 
 
METALLE                  zuletzt       Vortag          +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.952,31     1.941,38          +0,6%         +10,93   +7,0% 
Silber (Spot)              23,14        22,78          +1,6%          +0,37   -3,5% 
Platin (Spot)           1.027,90     1.025,00          +0,3%          +2,90   -3,8% 
Kupfer-Future               3,64         3,58          +1,7%          +0,06   -4,6% 
 
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags 
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

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May 26, 2023 06:50 ET (10:50 GMT)