Frankfurt (Reuters) - Die Konjunkturabkühlung macht der Software AG erneut zu schaffen. Der operative Gewinn (organisches Ebit) sei im dritten Quartal um 43 Prozent auf 13,9 Millionen gefallen, teilte der SAP-Rivale am Donnerstag mit.

Der organische Konzernumsatz habe dagegen zwölf Prozent auf 212,8 Millionen Euro zugelegt. Vorstandschef Sanjay Brahmawar zeigte sich zuversichtlich, dass der Konzern seine Gesamtjahresziele erreichen werde.

Der Darmstädter Konzern richtet sein Geschäft stärker auf das Cloud-Geschäft und damit wiederkehrende Umsätze durch Abonnements statt Lizenzen, die einmalig bezahlt werden. Das Auftragsvolumen für Miet-Software ("Software-as-a-Service", SaaS) habe sich im dritten Quartal fast verdoppelt. "Das SaaS-Geschäft wächst und wird im Rest des Jahres voraussichtlich weiterhin wachsen, allerdings wohl nicht stärker als bislang", sagte Brahmawar der Nachrichtenagentur Reuters. "Die gute Nachricht für uns ist, dass hier mit wachsendem Geschäftsvolumen die Ertragskraft steigt."

Über das kommende Jahr äußerte sich Brahmawar ebenfalls optimistisch. "Die US-Konjunktur ist unverändert robust. Europa befindet sich zwar in einer vielleicht milden Rezession, aber wir beobachten anhaltende Investitionen in Software."

Bei Anlegern überwog allerdings die Enttäuschung über den Quartalsgewinn und den Konzernumsatz, die hinter den Markterwartungen zurückgeblieben waren. Die Aktie fiel um bis zu 7,1 Prozent.

Die Software AG kündigte am Donnerstag außerdem an, dass Finanzchef Matthias Heiden das Darmstädter Unternehmen zum Jahresende verlassen werde. Seine Aufgaben übernehme Daniela Bünger, die vom IT-Berater Atos komme.

"Wir treten in eine Phase beschleunigten Wachstums ein", erläuterte Firmenchef Brahmawar. Dabei solle nicht nur das bestehende Geschäft ausgebaut und durch Übernahmen ergänzt, sondern auch die Ertragskraft gestärkt werden. "Für diese Phase werden andere Fähigkeiten benötigt." Bünger verfüge über Erfahrung bei der Integration übernommener Firmen und der Steigerung der Effizienz.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)