In der Welt der Finanzmarktbetreiber, die oft ein Monopol oder zumindest ein Quasi-Monopol innehaben, sticht ASX durch seine wirtschaftlich attraktiven Eigenschaften hervor, zu denen unter anderem beeindruckend hohe Margen zählen.
In Australien genießt ASX eine nahezu uneingeschränkte Machtstellung. Dieses Jahr verzeichnet das Unternehmen ein leichtes Umsatzwachstum, das (inflationsbereinigt) eher einer Stagnation gleichkommt. Gleichzeitig ist ein deutlicher Rückgang beim Betriebsgewinn zu beobachten.
Dieser Rückgang lässt sich durch die Anstrengungen erklären, seine technologische Infrastruktur zu modernisieren. Diese langfristigen Bemühungen führen zu einem signifikanten Anstieg der Neueinstellungen und zu Investitionen, die im nächsten Jahr noch weiter zunehmen werden.
Während der Bereich Finanzdaten – das Kronjuwel, wie auch bei anderen Betreibern – in bester Verfassung ist, leidet der Bereich Dienstleistungen für börsennotierte Unternehmen unter einer trüben Konjunktur.
In einem australischen Markt, der stark auf die Rohstoffindustrie und Bergbau konzentriert ist, befinden sich Börsengänge auf strukturell niedrigem Niveau. Und das Interesse der Anleger bleibt verhalten.
Die Eigenkapitalrendite von ASX, vergleichbar mit der anderer Betreiber wie Euronext, LSE, Deutsche Börse oder NASDAQ, folgt dem Trend der Vorjahre, zeigt jedoch eine leichte Verschlechterung: In diesem Jahr liegt sie bei 13%, verglichen mit 14% vor fünf Jahren.
Diese Entwicklung spiegelt sich auch in der Bewertung wider, da die Marktkapitalisierung nun dem 3,3-fachen des Eigenkapitals entspricht - im Vergleich zu dem 4-fachen vor fünf Jahren. Im Zeitraum von 2010 bis 2020 schwankte diese Bewertung um einen Durchschnittswert von 2-fach des Eigenkapitals.
Trotz einer höheren Rentabilität leidet ein Vergleichsunternehmen wie Euronext – eine der Positionen im Europa-Portfolio von MarketScreener – unter der Zurückhaltung der Anleger gegenüber dem alten Kontinent und wird derzeit mit dem 2,3-fachen seines Eigenkapitals bewertet.