Zürich (Reuters) - Der Schweizer Arzneimittel-Auftragshersteller Lonza will in den nächsten Jahren Geld lieber ins Wachstum stecken als an seine Aktionäre auszahlen.

Die Ausgaben für Investitionen dürften im laufenden Jahr rund 25 Prozent des Umsatzes erreichen und in den kommenden Jahren auf diesem Niveau verharren, teilte der Konzern aus Basel am Dienstag im Vorfeld einer Investorenveranstaltung mit. Bis 2025 dürften sie dann wieder in den hohen Zehn-Prozent-Bereich zurückgehen. "Mit diesen Investitionen ebnen wir den Weg für ein mittel- bis langfristiges starkes Wachstum", erklärte Lonza-Chef Pierre-Alain Ruffieux.

Das Unternehmen, das unter anderem den Wirkstoff für die Corona-Impfungen des US-Biotechnologiekonzerns Moderna und ein experimentelles Covid-19-Medikament von AstraZeneca herstellt, stellt Tausende neue Mitarbeiter ein und baut zusätzliche Produktionslinien. Nach dem Verkauf des Spezialchemie-Geschäfts im Frühjahr sind die Kassen gut gefüllt. An die Aktionäre will Lonza wie bisher zwischen 25 und 40 Prozent des Reingewinns als Dividende auszahlen. Außerordentliche Ausschüttungen sind nicht vorgesehen.

OPERATIVES GEWINNZIEL BEKRÄFTIGT UND VERLÄNGERT

Am operativen Gewinnziel hält Lonza fest. Um Sonderfaktoren bereinigt wird eine Betriebsgewinnmarge (Ebitda) zwischen 33 und 35 Prozent angepeilt. Die Umsatzprognose präzisiert der Konzern: Als Vorgabe gilt nun währungsbereinigt ein jährlicher Zuwachs um einen niedrigen Zehn-Prozent-Betrag nachdem bislang ein prozentual zweistelliger Anstieg in Aussicht gestellt wurde. Die Ziele gelten neu bis 2024.

An der Börse kamen die Pläne gut an. Mit einem Kursplus von 1,4 Prozent setzte sich Lonza an die Spitze der Schweizer Standardwerte und gehörte zu den größten Gewinnern unter den europäischne Gesundheitswerten.