KATHMANDU (dpa-AFX) - Angesichts schnell steigender Corona-Zahlen hat Nepal die Weltgemeinschaft um Impfstoffspenden und andere Hilfe zur Bewältigung der Pandemie gebeten. Die Regierung sei mit ausländischen Botschaften im Gespräch, sagte ein Regierungssprecher der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag. Außerdem versuche das arme Land im Himalaya selbst Impfstoff zu kaufen. Nach einem Tweet der zuständigen EU-Botschafterin haben EU-Länder, darunter Deutschland, Nepal unter anderem 77 Beatmungsgeräte, 50 Sauerstoffflaschen und 2,4 Millionen Masken zur Verfügung gestellt.

Nepal erlebt gerade wie sein Nachbarland Indien eine schlimme Corona-Welle, die Krankenhäuser überfordert. Betten und medizinischer Sauerstoff gehen aus. Die Positiv-Rate bei Corona-Tests ist hoch. Am Mittwoch wurden in dem 30-Millionen-Einwohner-Land bei 21 847 Tests 8173 Infektionen erfasst, wie es aus dem Gesundheitsministerium hieß. Auch auf dem Mount Everest, der sich an der Grenze zwischen Nepal und China befindet, haben Bergsteigerinnen und Bergsteiger schon Infektionen gemeldet.

Bislang konnte Nepal nach eigenen Angaben 2,2 Millionen seiner Einwohnerinnen und Einwohner impfen - meist mit Impfstoff, dem ihm seine beiden großen Nachbarländer China und Indien im Rahmen ihrer Impfstoffdiplomatie-Bemühungen geschenkt haben. Nepal hatte auch zwei Millionen Dosen Astrazeneca-Impfstoff vom weltgrößten Impfstoffhersteller Serum Institute in Indien gekauft - allerdings die Hälfte der Dosen noch nicht erhalten. Angesichts der zweiten Welle in Indien hatte das Land seinen Impfstoffexport gestoppt./asg/DP/fba